Quelle:
The Moss reports
Eine
vorbeugende Einnahme von Vitamin D scheint vor allem im fortgeschrittenen
Lebensalter Sinn zu machen
von
Dr. med. Jochen Kubitschek
Verschiedene
Studien haben gezeigt, dass die in der Öffentlichkeit stark beworbene
zusätzliche Einnahme von Vitaminen in Tablettenform meist nicht
hält, was die Propagandisten versprechen (siehe Links weiter unten).
Eine Ausnahme scheint das Vitamin D zu sein. In vielen
Studien konnte vor allem bei vielen älteren Menschen einen besorgniserregender
Vitamin-D-Mangel nachgewiesen werden. Dieser weit verbreitete
Mangel erhöht nach der derzeitigen Meinung vieler Experten nicht
nur das Knochenbruch-, sondern auch das Darmkrebs-, Gebärmutterkrebs-
und Herz-Kreislauf-Risiko.
Es hat sich außerdem gezeigt, dass ein ausreichend hoher Vitamin-D-Blutspiegel
von rund 80 nmol/L. das Risiko beispielsweise für Darmkrebs
um nahezu 80% drastisch absenkt.
Da
die körpereigene Synthese von Vitamin D durch den UV-Anteil des
Sonnenlichts angeregt wird, stellt eine erhöhte Sonnen-Exposition
zumindest theoretisch eine wirksame Prophylaxe-Maßnahme für Darmkrebs
dar. Doch dieses Vorgehen zur Erhöhung des Vitamin-D-Blutspiegels
wird durch den dringenden Verdacht erschwert, dass die UV-Strahlen
die die Vitamin-D-Produktion anregen, gleichzeitig auch das Hautkrebs-Risiko
erhöhen.
Aus
diesem Grund empfehlen Krebsexperten wie Ralph W. Moss (www.CancerDecisions.com)
die vorbeugende Einnahme von Vitamin-D in Tablettenform.
Hier reichen die empfohlenen Tagesdosen von 400 IU
Vitamin D (US-Regierung) bis zu 2.000 IU oder gar 4.000 IU (Canadian
Pediatric Society 2007). Vermutlich
ist ein älterer Mensch bei einer Tagesdosis von 800 bis 1000 IU
auf der sicheren Seite, wenn es um die Verhütung von Darmkrebs
und Knochenbrüchen geht.
Bisher
wurde eine regelmäßige Einnahme von Vitamin D in erster Linie
aufgrund seiner Schutzwirkung vor Knochenbrüchen empfohlen. Die
Wichtigkeit dieses Aspekts wurde nun durch eine in der Schweiz
durchgeführte Untersuchung
abermals unterstrichen. Es hatte sich nämlich gezeigt, dass 60
Prozent
der Hüftfraktur-Patientinnen und -Patienten an einem
schweren Vitamin-D-Mangel leiden. Besonders betroffen sind Personen
aus
Alters- und Pflegeheimen. Aus früheren Studien ist bekannt,
dass die tägliche
Einnahme von Vitamin D das Hüftfrakturrisiko um etwa 25 Prozent
reduziert
Bei der Schweizer Untersuchung ergab sich ein interessanter Nebenaspekt:
"Wir konnten keinen schützenden Effekt von Kalzium auf das
Hüftfrakturrisiko finden. Im Gegenteil, es gibt Hinweise, dass
Kalziumtabletten das Risiko für eine Hüftfraktur sogar erhöhen",
betonte eine der Autorinnen der Studie.
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The Moss reports (2.12.2007)
TWISTING THE RECORD ON VITAMIN D
A team of researchers led by National Cancer Institute (NCI) epidemiologist
Dr. Michal Freedman has published an article suggesting that vitamin
D is highly successful in reducing deaths from cancers of the
colon and rectum.
The researchers studied 16,818 people who had joined a nationwide
U.S. government health survey between 1988 and 1994. The volunteers
were then followed through the year 2000, by which time 536 had
died of cancer. The study found that people with relatively high
blood levels of vitamin D when they entered the study had a 72
percent reduction in their risk of dying of colorectal cancer
compared to those with lower levels of vitamin D.
According
to the study, "Colorectal cancer mortality was inversely
related to serum 25(OH)D level." (Serum 25(OH)D is a standard
biochemical marker that is used to determine blood levels of vitamin
D.) Participants in the study who had 25(OH)D levels of 80
nmol/L or higher had a 72 percent risk reduction in
colorectal cancer compared to people who had levels lower than
50 nmol/L (Freedman 2007).
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Excess sun may lower risk of a uterine cancer
Published:
November 29, 2007
Women in the sunniest countries seem to get endometrial cancer
less often than those who live far from the equator. Using
a large World Health Organization database, researchers have found
lower rates of the cancer, which strikes the lining of the uterus,
in populations with a higher exposure to UVB
radiation, the ultraviolet light that causes the skin to produce
vitamin D.
Though the researchers did not measure vitamin D levels, Garland
said, "we believe that vitamin D accounts for the finding,
since the geographic distribution corresponds to that of other
cancers which have been shown in studies of individuals to be
related to levels of vitamin D."
Am
J Prev Med. 2007 Mar;32(3):210-6.
Optimal vitamin D status for colorectal cancer prevention: a quantitative
meta analysis.
Gorham ED, Garland CF, Garland FC, Grant WB, Mohr SB, Lipkin M,
Newmark HL, Giovannucci E, Wei M, Holick MF.
University of California San Diego, Department of Family and Preventive
Medicine, School of Medicine, La Jolla, California, USA. gorham@nhrc.navy.mil
The evidence to date suggests that daily intake of 1000-2000
IU/day of vitamin D(3) could reduce the incidence of colorectal
with minimal risk.
Volltext
Abstract
hier
PMID: 17296473 [PubMed - indexed for MEDLINE]
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