NEWS MEDIZIN 2000

Clostridium-difficile-Infektionen können Immungeschwächten und alte Patienten  das Leben kosten. Eine Stuhltransplantation kann das Leben retten.

Eigentlich ist der Krankheitserreger Clostridium difficile ein eher harmloser Keim. Er kommt überall vor. Gesunde müssen sich nicht vor ihm fürchten. Anders sieht es bei Immungeschwächten und vor allem bei alten Menschen in Pflegeheimen oder Krankenhäusern aus. Sie haben den Keimen nichts entgegen zu setzen. Zwar gibt es wirksame antibiotische Therapien. Aber diese schaffen ihrerseits spezielle Probleme. Clostridium-difficile-Durchfälle sind heftig und können aufgrund des Wasserverlusts innerhalb weniger Tage zum Tod führen.

Ultima ratio für Patienten mit nicht sanierbarer Clostridien-Besiedlung des Darms ist seit einiger Zeit die Transplantation von Fremdstuhl. Doch diese ungewöhnliche Therapie ist noch wenig standardisiert und verursacht daher hohe Kosten. Aus diesem Grund beschäftigen sich Forscher mit der Frage, wie der Fremdstuhl sicher und kosteneffizient in den Darm der Erkrankten gebracht werden kann. 
Bisher geschieht dies meist mit Hilfe einer teuren Darmspiegelung. 
Doch nun hat eine im Fachblatt JAMA veröffentlichte Studien gezeigt, das der Fremdstuhl einfach und kostengünstig oral in Form von Kapseln  zugeführt werden kann - ohne, dass damit die Aussichten auf einen Therapieerfolg vermindert werden.