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Nächtliche Beinkrämpfe: die
auch in Deutschland weit verbreitete Magnesium-Therapie
hilft laut einer chinesischen Studie bei nächtlichen Krämpfen
der Beinmuskeln nicht besser als die Behandlung mit einem
wirkstofffreien Scheinmedikament
(Plazebo)
Weltweit gehen Ärzte und Betroffene davon aus, dass nächtliche
Beinkrämpfe durch einen individuellen Magnesiummangel ausgelöst
werden. Doh dies ist nur schwer zu beweisen, da nur 1% des
im Körperr vorhandenen Magnesiums im Blut gelöst ist. Der
überwiegende Rest ist in den Knochen gespeichert und kann dort
kaum nachgewiesen und gemessen werden.
Diese Problematik
erklärt den üblichen Versuch, diese schmerzhaften Muskelkräpfe
dadurch zu verhindern, oder zumindest deutlich abzuschwächen,
dass der betreffende Patient am Abend vor dem schlafen gehen
eine Tablette schluckt, die Magnesium in leichter verwertbarer
organischer Form enthalten sollte.
Dieser logisch
erscheinende Therapieansatz ist zwar weit verbreitet - doch die
wissenschaftliche Grundlage dieser Behandlung ist umstritten und
unklar. Allgemein anerkannte wissenschaftliche Beweise für
die ursächliche Wirksamkeit der Magnesium-Therapie fehlen.
Alle tun es - doch nur wenige können begründen, ob dies aus
medizinischer Sicht sinnvoll ist. Der Nachweis der
Wirksamkeit der populären Magnesium-Therapie ereist sich
als schwierig.
Jetzt hat daher eine Forschergruppe in Israel eine
Therapiestudie durchgeführt, an der Patienten teilnahmen,
die in der letzten Zeit mehrfach über nächtliche Beinkrämpfe
geklagt hatten. Während ein Teil der Patienten (48)
vier Wochen lang
am Abend vor dem schlafen gehen eine
Tablette erhielt die Magnesium enthielt, nahmen die Patienten der
Kontrollgruppe (46) über den gleichen Zeitraum ein
wirkstofffreies Scheinmedikament ein (sog. Plazebo). Die Studie
wurde doppelblind durchgeführt, so daß weder die Ärzte, noch die
teilnehmenden Patienten wußten, ob es sich bei der
von ihnen jeweils einzunehmenden Medikament um eine Magnesium
haltige Tablette handelte, oder um ein gleich aussehendes
wirkstofffreies Scheinmedikament. Nach dem Ende der Studie wurden die Patienten ausführlich befragt und die
festgehaltenen Gesundheitsdaten statistisch analysiert.
Es zeigte sich, dass die Zahl und Stärke der nächtlichen
Beinkrämpfe sowie die Schlaf- und Lebensqualität in beiden
Patientengruppen in etwa gleich waren. Magnesium wirkte
somit nicht besser als das wirkstofffreie Scheinmedikament. Die in beiden
Gruppen zu Protokoll gegebenen positiven Veränderungen bei
Häufigkeit und Stärke der Muskelkrämpfe wurden
daher von den Forschern auf den bei nahezu allen Therapien zu
beobachtenden Plazeboeffekt zurück geführt.
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Quelle: JAMA, Februar 2017
Allgemeine werbende Informationen zu den Hintergründen der
Magnesium-Problematik
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Quelle:
Dr. med. Ulrike Röper, Medizinjournalisten-Stammtisch,
München , Februar 2017
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