Doch offenbar ist die Situation
komplizierter als man bisher annahm. Erst vor wenigen Tagen wurde eine an der
Universität Pittsburg, USA, durchgeführet Studie im angesehenen
Fachblatt New England Journal of Medicine veröffentlicht,
die das Gegenteil der spanischen Studie bewies. Allerdings ging es
in dieser Untersuchung nicht um die Behandlung einer bakteriell
verursachten Lungenentzündung, sondern um die Therapie der bei
Kindern weit verbreiteten eitrigen Mittelohrentzündung (Otitis
media). Diese sehr schmerzhafte und durch Fieber
komplizierte Erkrankung wird üblicherweise über 10 bis 14 Tage mit
einem Antibiotikum wie Amoxicyclin behandelt. Meist heilt sie dann
folgenlos aus. In der oben erwähnten Studie wurden 520
Kinder im Alter von 8-23 Monaten entweder über 5 Tage mit
Amoxicyclin behandelt, oder -wie üblich -mindestens doppelt so lange. Nach Abschluß der Studie zeigte sich,
dass die übliche Langzeit-Antibiotika-Therapie deutlich besser
wirkte, als die getestete Kurzzeit-Therapie. Erschwerend kam hinzu,
dass die Rate unerwünschter Nebenwirkungen in beiden Gruppen gleich
hoch war und auch die Risiko einer Antibiotika-Resistenz durch die
Kurzzeit-Anwendung des Antibiotikums nicht abgesenkt wurde. Es
spricht also aus medizinischer Sicht nichts für eine Verkürzung der
Antibiotika-Anwendung.
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(in englischer Sprache)
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Antibiotikatherapie: ein seit Jahrzehnten etabliertes Therapie-Dogma gerät ins Wanken.
Kürzlich wurde mit Hilfe einer in Spanien durchgeführten Studie
belegt, dass bei einem unkompliziertem Verlauf einer Lungenentzündung eine auf 5
Tage verkürzte Antibiotika-Therapie (mehr
lesen hier)
offenbar ähnlich gut wirkt, wie die übliche
Langzeit-Behandlung über 7-14 Tage. Dieses Ergebnis
überraschte die Forscher, da eine ärztlich verordnete kurze
Antibiotika-Therapie
bisher
als Kunstfehler galt.
Dieser Therapie-Variante wurde nämlich die Förderung von
gefährlichen Antibiotika-Resistenzen angelastet.
Und hier zur spanischen Studie:
mehr lesen
(in englischer Sprache)
Quelle:
JAMA Intern Med. 2016;176(9):1257-1265. doi:10.1001/jamainternmed.2016.3633.
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