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Ärztliche Checkup-Untersuchungen verlängern das Leben nicht
Auch in Deutschland lassen sich viele Menschen - in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen - ohne akuten mediziniscen Anlass - von ihrem Hausarzt "durchchecken". Das nennt man auch "Primärprophylaxe" bzw. Screening-Untersuchungen. Die Idee dahinter scheint auf den ersten Blick logisch zu sein: bei diesen allgemeinen Checkup-Untersuchungen Gesunder - so hoffen die Menschen - können Risikofaktoren bzw. Krankheiten in einem frühen Stadium entdeckt und so effektiv behandelt werden. Daraus sollte sich dann letztendlich - so hoffen die Patienten zumindest - eine verminderte Zahl an Krankheiten und auch eine reduzierte Gesamt-Sterblichkeit ergeben.
Während das Für und Wider der bekanntesten Einzelkomponenten der Checkup-Untersuchungen, vor allem der staatlich empfohlenen, bereits im Rahmen zahlreicher wissenschaftlichen Studien intensiv untersucht wurde, war bisher unklar, wie die Gesamtsterblichkeit von den immer weiter verbreiteten ärztliche Check-up-Untersuchungen beeinflusst wird. Die Frage ist also, ob sich der ganze teure und arbeitsintensive Aufwand aus medizinisch-ärztlicher Sicht überhaupt rechtfertigen läßt.
Die weltweit tätige, als industriefern und
unvoreingenommen geltende, Wissenschaftsorganisation Cochrane hatte schon 2012 zu diesem Thema
ausführlich Stellung
bezogen. Sie war damals zu dem unerwarteten Ergebnis
gekommen, dass die in vielen Ländern staatlicher- und ärztlicherseits
empfohlenen, ungezielt durchgeführten
Früherkennungsuntersuchungen
(Screening-Untersuchungen) weder die Häufigkeit von
Krankheiten, noch die allgemeine Sterblichkeit vermindern
können.
Die Cochrane Organisation veröffentlichte nun
ein erstes großes Update ihrer
damaligen Bewertung. Zu diesem Zweck wurden 17
wissenschaftliche Studien
ausgewertet, an denen insgesamt 251,891 Patienten teilgenommen hatten. Die Ergebnisse dürften die Vertreter des Prinzips
"Vorbeugen ist besser als heilen" erneut enttäuschen. Es zeigte sich nämlich
nach Auswertung und statistischen Aufbereitung der
zusammengetragenen Daten,
dass die so sehr propagierten
allgemeinen Gesundheits-Checks nach wie vor nicht in der Lage sind, die
Häufigkeit von Krebs- und Herzkreislauferkrankungen
(Herzinfarkte, Koronare Herzkrankheit, Schlaganfälle) und die allgemeine Sterblichkeit abzusenken.
Für
die Teilkomponenten vieler Checkup-Untersuchungen konnte in
der Vergangenheit immer wieder gezeigt werden, dass die
Bilanz vielschichtig ausfällt. Dass dem Nutzen also oft eine
teure und riskante Über-Diagnostig mit nachfolgender Über-Therapie gegenübersteht.
Dies macht eine medizinisch sinnvolle Empfehlung unmöglich.
Viele Menschen reagieren auf diese immer wieder
bestätigte Datenlage und nehmen
die empfohlenen Checkup-Untersuchungen nicht in Anspruch.
Selbst viele Ärzte erweisen sich als Checkup-Muffel und
zeigen so, dass sie von der Sinnhaftigkeit dieser Strategie
der der individuellen Gesundheitsvorsorge nicht
wirklich überzeugt sind.
Eindeutig positiv hat sich bisher eigentlich auch nur die Früherkennungsuntersuchung auf Gebährmutterhalskrebs (Cervixkarzinom) ausgewirkt. Hier ist die Häufigkeit innerhalb weniger Jahrzente deutlich zurück gegangen.
Fazit: Checkup-Untersuchungen haben Vor- und Nachteile. Insgesamt gesehen hat sich gezeigt, dass sie dem derzeitigen Anschein nach weder die Häufigkeit von Krankheiten reduzieren können (Morbidität), noch die Gesamtzahl der Todesfälle (Mortalität).
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Quelle: Cochrane Database, 31.1.2019
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Quelle: Cochrane Database, 2012
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