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Aspirin-Therapie
Bizarre Risikoverschiebung: Aspirin senkt zwar das Herzinfarkt-Risiko gerinfügig - erhöht aber gleichzeitig das Risiko für lebensbedrohliche Blutungen im Magen-Darm-Trackt bzw. im Gehirn
Skeptische Beobachter des Arzneimittel-Marktes bezeichnen
den weltweit von Millionen Menschen tonnenweise eingenommenen
Schmerzkiller Aspirin (Azetylsalizylsäure = ASS) gelegentlich
zynisch als "Volksnahrungsmittel".
Obgleich die
Wirkung des Medikaments auf das Herz-Kreislauf- und
Krebsrisiko von Experten kontrovers diskutiert wird,
nehmen Millionen herzgesunde Menschen ,
im Vertrauen auf seine angebliche Herzschutzwirkung,
täglich Aspirin in niedriger
Dosierung (100 mg) ein.
Die positive Wirkung gilt im
Zuge der Sekundär-Prophylaxe - also nach bereits
eingetretenen Herzinfarkten oder Schlaganfällen als gut belegt und
wird daher von vielen Ärzten durchaus empfohlen.
Umstritten ist aber
weiterhin der Aspirin-Einsatz im Zuge der Primär-Prophylaxe - also bei
herzgesunden Menschen. Ärzte und Patienten warten aber gleichermaßen
auf weitere klärende Daten.
Jetzt fand eine im Fachblatt JAMA veröffentlichte Untersuchung bei der Analyse von 13 wissenschaftlichen Studien, an denen 164.225 herzgesunde Teilnehmer beteiligt waren, heraus, dass ASS auch bei Herzgesunden in der Lage ist, das Risiko für schwerwiegende Herz- und Kreislaufkrankheiten geringgradig abzusenken. Doch diese durchaus positive Wirkung wird dadurch relativiert oder gar entwertet, dass Aspirin zwar das Herzinfarkt-Kreislaufrisiko tatsächlich vermindert, aber gleichzeitig das Risiko für bedrohliche Blutungen statistisch deutlich erhöht. Für die Analyse standen der Wissenschaftsorganisation Cochrane Daten aus einen Zeitraum von insgesamt 1.050.511 Teilnehmer-Jahren zur Verfügung.
Für die Häufigkeit schwerwiegender
Herz-Kreislauferkrankungen ergab sich am Ende der
Datenanalyse
in der Aspirin-Gruppe eine absolute
Risiko-Reduktion von 0,41 %. Um eine
Herz-Kreislauferkrankung zu vermeiden, mußten aber 241
Patienten über einen längeren Zeitraum Aspirin einnehmen.
Diesem kleinen Vorteil stand aber ein zu wenig beachteter
gravierender Nachteil gegenüber: Die
Langzeit-Einnahme kleiner Mengen von Aspirin (täglich 100mg)
erhöhte nämlich die absolute Zahl schwerer Blutungen im
Magen-Darm-Trakt bzw. im Gehirn um 0,47%.
Wie die
Daten-Analyse zeigte, kam auf 210 Aspirin-Nutzer eine schwere
Blutung.
Fazit: einem geringgradigen Aspirin-Nutzen (0,41% weniger schwere Herz-Kreislauferkrankungen) stand ein nahezu gleichgroßer Nachteil (0,47% mehr bedrohliche Blutungen) gegenüber.
Patienten und kritisch denkende Ärzte stehen also vor der
schweren Entscheidung zwischen einer Art "Pest und Pocken"
wählen zu müssen - indem sie sich für oder gegen die
Aspirin-Nutzung entscheiden.
Und da
niemand wissen kann, ob er aufgrund seiner Lebensumstände
bzw. seiner genetischen Disposition eher zu
Herz-Kreislauferkrankungen oder aber zu Blutungen
neigt, ist es nachzuvollziehen, wenn kritisch denkende
Skeptiker ganz auf die mit Blick auf eine Sekundärprophylaxe
der Herzinfarkte und Schlaganfälle von vielen Ärzten
empfohlene Langzeit-Prophylaxe mit niedrig dosiertem Aspirin
und somit auf die Senkung ihres Herz-Kreislaufrisikos
verzichten .
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