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Augenheilkunde: Kurzsichtigkeit nimmt weltweit stark zu
Längere Ausbildungszeiten erhöhen das Risiko für die weit verbreitete Sehstörung
Derzeit leiden weltweit etwa 1.8 Milliarden Menschen unter einer ausgeprägten Kurzsichtigkeit (Myopie). Experten schätzen, dass diese Zahl bis zum Jahr 2050 auf 5 Milliarden ansteigen wird. Die Myopie betrifft dann 50% der Weltbevölkerung. Etwa 10% der Kranken werden dann wahrscheinlich unter einer schweren Form dieser Sehstörung leiden.
Jetzt hat eine im Fachblatt British Medical Journal veröffentlichte Studie gezeigt, dass es offenbar einen engen ursächlich Zusammenhang zwischen der durchschnittlichen Stärke der beobachteten Kurzsichtigkeit (in Dioptrien) und der Länge der individuellen Ausbildung gibt. In die jetzt veröffentlichte Untersuchung flosen die Daten von 67.798 Männer und Frauen aus England, Schottland und Wales ein, die in der UK Biobank gespeichert waren.
Fazit der Untersuchung: Wer früh von der Schule abgeht (12 Jahre im Bildungssystem), leidet später
unter einer schwächer ausgeprägten Kurzsichtigkeit als eine gleich
alte Person, die viele zusätzliche Jahre in Ausbildung (17 Jahre im
Bildungssystem) war. Meist handelt es sich dabei um Personen bei
denen auf eine mit 16 Jahren beendete Schulzeit unter anderem eine lange
Ausbildung an einer Universität folgte. Im Durchschnitt leiden
die Uni-Abgänger an einer um mindestens eine Dioptrie stärker
ausgeprägten Kurzsichtigkeit als die Altersgenossen, die früh von
der Schule abgingen.
Da Kurzsichtige Gegenstände in der Nähe besser erkennen können -
beispielsweise Computer-Monitore oder Bücher -
als Gegenstände in der Ferne, können sie auch leichter lesen als
Menschen, die weniger kurzsichtig oder gar weitsichtig sind. Diese Tatsache nährte in der
Vergangenheit viele Spekulationen darüber, was eher da war - die
Kurzsichtigkeit oder die lange Ausbildung.
Die Forscher wiesen nach sehr sorgfältigen
statistischen Auswertungen der Daten ausdrücklich darauf hin, dass nach ihren
Erkenntnissen eine längere Ausbildung zu einer verstärkten
Kurzsichtigkeit führt und nicht umgekehrt eine stärkere
Kurzsichtigkeit zu einer verlängerten Ausbildung.
Da die
Kurzsichtigkeit hohe volkswirtschaftliche Kosten verursacht, ist
nach Meinung der Autoren der Untersuchung eine breite politische
Diskussion sinnvoll, um das zunehmende Kurzsichtigkeits-Risiko und die dadurch
verursachten Kosten mit der ebenfalls zunehmenden Länge der individuellen Ausbildungsgänge in
ein sinnvolles Gleichgewicht zu bringen.
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Quelle: British Medical Journal 2018
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Quelle: Editorial, British Medical Journal 2018
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