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Gebärmutterhals-Krebs: bei der Therapie läuft einiges falsch
Schockierende Überraschung: Die bei Patientinnen so beliebte minimal invasive OP-Technik erhöht das Sterberisiko und das Risiko, dass der Krebs meist innerhalb von zwei Jahren nach der Operation wieder auftritt
Bei der operativen Therapie zahlreicher Erkrankungen kommen minimal-invasive Operationstechniken zum Einsatz. Ärzte und Patienten haben in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht, dass diese gewebeschonenden und den Blutverlust minimierenden Eingriffe im Regelfall die Operationsdauer und die Phase der Genesung verkürzt und generell die Zahl unerwünschter Nebenwirkungen deutlich absenkt. Die Vorteile dieser modernen Operationstechniken überwiegen somit den Nachteil, dass die minimal-invasiven Operationstechniken technisch anspruchsvoll sind und auf Seiten der Operateure mehr Erfahrungen und größeres handwerkliches Geschick voraussetzen.
Doch diese Situation ist offenbar im Fall des auch in Deutschland weit verbreiteten Gebärmutterhals-Krebs anders. Das Zervixkarzinom ist weltweit bei Frauen der vierthäufigste bösartige Tumor und der siebthäufigste insgesamt. Früher war es der häufigste Genitalkrebs der Frau, doch durch Früherkennungsuntersuchungen konnte die Häufigkeit in Mitteleuropa auf zirka 25 Prozent aller Genitalkarzinome gesenkt werden. Die 5-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit der Patientinnen beträgt etwa 69 %.
Im Fachblatt New England Journal of Medicine
wurde nun eine Studie veröffentlicht, deren unerwartete
Ergebnisse, laut eines kommentierenden Artikels der New
York Times, Frauenärzte und Chirurgen
gleichermaßen verunsichert - ja schockiert haben.
An der
Studie beteiligten sich an Gebärmutterhals-Krebs erkrankte
Frauen in den USA, Kolumbien, Brasilien, Peru, Italien
China, Australien und Mexiko.
Die Kranken wurden nach
dem Zufallsprinzip zwei etwa gleichgroßen Therapie-Gruppen zugeteilt,
in denen sie entweder, wie früher üblich, mit offenem
Bauchraum oder minimal invasiv über einen relativ
kleinen Hautschnitt operiert wurden. Bei den
minimal-invasiven Eingriffen haben die
Chiruren keinen direkten Blick auf die zu entfernende
Gebärmutter bzw. den ebenfalls zu entfernenden oberen
Scheidenabschnitt.
Bei der Auswertung der Statistiken zeigte es sich, dass in der Gruppe der konventionell bei offenem Bauchraum operierten Frauen nach 2,5 Jahren lediglich 7 einen Krebs-Rückfall erlitten hatten - in der Gruppe der minimal-invasiv operierten Krebs-Patientinnen waren es hingegen 27. In der zuletzt genannten Therapiegruppe waren bereits 14 Frauen an Krebs gestorben - in der zweiten Gruppe waren es lediglich 2. Drei Jahre nach der Operation lebten noch 99% der bei offenem Bauchraum operierten Frauen, während es in der Gruppe der minimal-invasisv operierten Frauen nur 93,8% waren. Und 4.5 Jahre nach der Operation waren 96,5% der am offenen Bauch operierten Frauen frei von Krebs, während dies bei den minimal-invasiv operierten Frauen nur in 86% der Fälle so war.
Diese Unterschiede waren nach Meinung der an der Studie beteiligten Forscher so groß, dass die Wissenschaftler die Studie aus ethischen Gründen beendeten und somit nur 631 der geplanten 740 Patientinnen für die Studien rekrutierten. Seither werden an den an der Studie beteiligten Kliniken, überwiegend konventionelle Operationen bei geöffneter Bauchhöhle vorgenommen, während die minimal-invasiven Eingriffe nur noch aus zwingenden medizinischen Gründen, bzw. auf ausdrücklichen Wunsch der betroffenen Frauen vorgenommen werden.
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Quelle: Spektrum (der Wissenschaft)
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Quelle: News England Journal pf Medicine, November 2018FDA Presseinformation Oktober 2018
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QuQuelle New York Times, November 2018
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