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beliebte Nahrungsergänzungsmittel enttäuschen: die bei Ärzten und Patienten beliebten Fischöl-Kapseln senken das Herz-Kreislaufrisiko nicht
Viele Menschen nehmen in den wohlhabenden Industriestaaten regelmäßig frei verkäufliche Fischöl-Kapseln als sog. Nahrungsergänzungsmittel in der Hoffnung ein, dass diese ihr Herz-Kreislaufrisiko absenken und so einem Herztod oder einem Schlaganfall vorbeugen.
Diese optimistische Hoffnung geht auf zahlreiche in der
Vergangenheit durchgeführte wissenschaftliche Studien und auf die ursprüngliche
Beobachtung zurück, dass Menschen die gewohnheitsmäßig viel Fisch
konsumieren, seltener an Herzinfarkt und Schlaganfall erkranken als
Mitglieder von Bevölkerungsgruppen, die wenig , oder keinen Fisch
essen.
Die in den vergangenen Jahrzehnten durchgeführten
wissenschaftlichen Untersuchungen erbrachten unklare, bzw. sogar widersprüchliche,
Ergebnisse. Als herzschützende Wirkstoffe wurden im Fischöl Omega-3-Fettsäuren (
Eicosapentaenoic acid (EPA) und Docosahexaenoic acid (DHA) )
identifiziert. Doch die in frühen Studien gefundene positive Wirkung
des Fischöls konnte in
vielen Nachfolge-Studien nicht mehr nachgewiesen werden.
Um die verwirrend unklare Datenlage nochmals zu sichten, wurde
kürzlich eine im Fachblatt JAMA veröffentlichte Metastudie
durchgeführt, bei der von den Autoren 10 große klinische Untersuchungen ausgewertet wurden.
Die Forscher kamen schließlich zu rundum enttäuschenden Ergebnissen. Diese
widersprachen auch den aktuellen Ratschlägen, die große US-Fachgesellschaften
zum Thema Einnahme von Fischöl-Kapseln
abgegeben hatten. Unter anderem empfahlen Herz-Experten
Fischöl-Kapseln als Ergänzung zu den üblichen, medikamentösen
Therapien (u.a. Betablocker, Aspirin und Statine ), die einen
Zweit-Infarkt verhindern sollen (sog. Sekundärprävention). Die
hier vorgestellte Metaanalyse schloß die Daten von 78.000 Patienten ein, die
bereits einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten hatten, bzw.
die zuckerkrank waren.
Diese Untersuchungen wurden im
Durchschnitt über 4.4 Jahre durchgeführt und verglichen die Wirkung
von Fischöl-Kapseln mit jener von Scheinmedikamenten (Plazebo), bzw.
mit keiner
Behandlung.
Nach dem Ende der Untersuchungen zeigte sich jeweils, dass die
Patienten, die Fischöl-Kpseln eingenommen hatten, weder ein
erniedrigtes Herzinfarkt- , oder Schlaganfall- Risiko, noch ein
niedrigeres allgemeines Herz-Sterberisiko hatten. Das galt
insbesondere auch für Patienten mit vorhandenen Risiko-Faktoren wie hohe
Cholesterinwerte, Zuckerkrankheit oder eine frühere
Herz-Kreislauferkrankung. Die Langzeit-Einnahme von
Fischöl-Kapseln enttäuschte somit die Untersucher auf ganzer Linie.
Die Einnahme von Fischöl-Kapseln kann daher in Zukunft nicht mehr aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse empfohlen werden. Derzeit laufen zu diesem Thema allerdings vier weitere große Untersuchungen. Doch die Experten erwarten von diesen Studien nun keine überraschenden Ergebnisse, die zu abweichenden Empfehlungen führen werden.
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Quelle; JAMA April 2018
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