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Medizinethik
Am Down-Syndrom scheiden sich die
Geister
Immer mehr Menschen stellen sich und den Politikern die Frage, ob ungeborene Kinder, bei denen dank modernster Diagnostig schon früh ein Down Syndrom (Trisomie 21 - oder abwertend auch als "Mongolismus" bezeichnet) festgestellt wurde, weiter abgetrieben werden dürfen, oder ob eine solche Abtreibung verboten werden soll?
Während in liberalen Ländern wie Island und Dänemark bereits heute nahezu 100% aller an Down-Syndrom erkrankten Embryos abgetrieben werden- Tendenz hin zu 100% - , macht sich in den USA eine konservative Gegenbewegung breit. Dort werden nur 67% der betroffenen Kinder abgetrieben - Tendenz fallend. In immer mehr US-Bundesstaaten mit konservativen Regierungen werden Gesetze verabschiedet, oder sind in Vorbereitung, die eine Abtreibung aufgrund einer intrauterin entdeckten Down-Syndrom-Erkrankung verbieten. Wer hat nun Recht und wer wird sich letzten Endes durchsetzen?
Wie bei so vielen Themen haben die Protagonisten offenbar völlig
unterschiedliche Seiten der Medaille vor Augen.
Während sich die
Isländer und Dänen offenbar an den schwersten Verlaufsformen der
Behinderungen orientieren, an denen die Betroffenen und ihre Eltern
ein Leben lang verzweifeln und sich finanziell ruinieren, denken die
konservativen Amerikaner vermutlich überwiegend an jene an einem
Down-Syndrom erkrankten Kinder, denen man ihre Behinderung kaum
anmerkt und die aufgrund eines nur leicht erniedrigten IQ-Wertes ein
nahezu normales Leben führen können.
Manche Down-Patienten sind sogar zu einer gehobenen beruflichen oder sportlichen Karriere in der Lage. Was die Entscheidung für oder gegen das Recht auf Abtreibung so schwer macht, wird in der öffentlichen Diskussion politisch korrekt weitestgehend tabuisiert. Die Rede ist von dem Umstand, dass man dem ungeborenen Kind im Moment der Diagnosestellung, und sogar bei der Geburt, nicht ansieht, zu welcher Gruppe der Down-Syndrom-Patienten es später gehören wird.
In den liberalen US-Leitmedien wie der Washington Post werden beide Standpunkte ausführlich dargestellt. So werden beispielsweise repräsentative Umfragen zitiert, die eitel Sonnenschein verbreiten. Demnach soll die überwiegende Mehrzahl der betroffenen Eltern und auch die Geschwister der Kranken eine extrem positive Einstellung zu ihren kranken Familienmitgliedern haben. Kaum eine Mutter bedauert es laut dieser Umfragen, auf eine Abtreibung verzichtet zu haben. Und auch die Kranken selbst scheinen ihr Leben zu genießen und leiden nach eigenen Aussagen kaum unter Ihrer Behinderung. Ihnen wird von Beobachtern oft ein besonders sonniges Gemüt bestätigt.
Doch was ist vom Wahrheitsgehalt der Umfragen zu halten? Immerhin ist gerade in den USA der soziale Druck auf Abweichler groß.
In jedem Fall fällt es nicht direkt Betroffenen schwer, sich fundiert zur Frage Pro oder Kontra Recht auf Abtreibung zu äußern. Der US-Hersteller von Babynahrung, die Firma Gerber, hat kürzlich einen kleinen unter Down Syndrom leidenden Jungen zum Gerber-Baby des Jahres gewählt, da dieser mit seinem niedlichen Lächeln die Öffentlichkeit für sich eingenommen hatte. Man wird also abwarten müssen, was das politische Amerika am Status quo verändern wird. In Island und Dänemark ist sich die Öffentlichkeit aber offenbar einig: ein Down-Syndrom ermöglicht den Betroffenen - und ihren Familien - kein menschenwürdiges Leben.
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Quelle: Washinton Post, März 2018
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Quelle: Washinton Post,März 2018
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Quelle:Am J Med Genet A. 2011 Oct; 0(10): 2360–2369
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