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Schmerztherapie: Diclofenac erhöht das Herz-Kreislaufrisiko und löst vermehrt Magen-Darm-Blutungen aus
Diclofenac ist das weltweit am häufigsten angewandte Schmerzmittel. In den meisten Ländern kann es ohne ärztliches Rezept gekauft werden. Wie bei allen Schmerzmitteln der NSAID-Gruppe (nonsteroidal anti-inflammatory drug), das sind Wirkstoffe, die nicht zur Kortison-Gruppe (Steroide) gehören, wird auch Diclofenac eine Erhöhung des Herz-Kreislauf- und des Magen-Darm-Blutungsrisikos nachgesagt. Da die Auswahl des "richtigen" Schmerzmittels im individuellen Einzelfall über Leben und Tod entscheiden kann, hat nun ein dänisches Forschertaem mit Riesenaufwand versucht, eine aussagekräftige wissenschaftlcihe Studie zu erstellen, in der die Risikoprofile der populärsten Schmerzmittel - mit Ausnahme von Aspirin - mitteinander verglichen wurden.
Die Untersuchung wurde nun im angesehenen Fachblatt British Medical Journal veröffentlicht. In diese Großstudie flossen die Daten von mehreren landsweit durchgeführten Studien ein, an denen 1.370.832 Nutzer von Diclofenac, 3.878.454 von Ibuprofen, 291.490 von Naproxen und 764.781 von Paracetamol teilgenommen hatten. Zum Vergleich wurden 1.303.209 Patienten herangezogen, die zu Beginn der Studie keine Schmerzmitteltherapie begonnen hatten.
Statistisch erfasst wurden schwere Herz-Kreislauferkrankungen (wie Herzrhythmusstörungen, Herzmuskelschwäche, Herzinfarkte, Schlaganfälle und Herztod) und Magen-Darmblutungen, die in den ersten 30 Tagen nach Beginn der Schmerzmitteltherapie registriert wurden. Um die wissenschaftliche Qualität der Studie sicher zu stellen, war das Design der Untersuchung vielschichtig und für Laien nur schwer nachvollziehbar angelegt. Vereinfach dargestellt zeigte sich, dass das Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen in der Diclofenac-Gruppe im Vergleich zu den Studienteilnehmern die keine Schmerzmitteltherapie begonnen hatten, um 50% erhöht war. Wurden die Patienten der Diclofenac-Gruppe mit jenen der Ibuprofen-Gruppe verglichen, war das Risiko in der Diclofenac-Gruppe noch immer um 20% erhöht (30% in der Naproxen-Gruppe. Weiter zeigte sich, dass Diclofenac deutlich mehr Magen-Darm-Blutungen auslöste, als Ibuprofen oder Naproxen. Es ist daher empfehlenswert eine Schmerztherapie eher mit Ibuprofen oder Naproxen zu beginnen, als mit Diclofenac. Das erhöhte Risiko galt für beide Geschlechter und selbst für niedrige Dosen von Diclofenac.
Quelle: BMJ September 2018MPR August 2018
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