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Aktuelle News und wissenschaftliche
Informationen 2018
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Volksleiden Depression
Alle marktüblichen Antidepressiva konnten ihre Wirksamkeit und gute
Verträglichkeit in zahlreichen wissenschaftlichen
Studien
unter Beweis stellen
Depressive Verstimmungen sind weit verbreitet und
sollen weltweit etwa 380 Millionen Menschen betreffen. Seit vielen
Jahrzehnten werden sie mehr oder weniger erfolgreich mit
sogenannten Antidepressiva behandelt. Dabei
schwankt die Beurteilung der Wirksamkeit dieser Medikamentengruppe
durch die Ärzt von euphorischer Begeisterung bis hin zum nihilistischen
Abstreiten jeglicher Wirksamkeit. was soll dann der Laie
davon halten?
Kritiker haben der
Pharmaindustrie oft unterstellt, dass sie bei der Auswahl
der für die Beurteilung der Wirksamkeit herangezogenen wissenschaftlichen
Beweise "Rosinenpickerei" betreiben und
jene Untersuchungsergebnisse unveröffentlicht unter den Tisch fallen lassen,
die die getätigten großmundigen Werbeausagen nicht bestätigten.
Jetzt hat sich eine Gruppe von Experten unter der wissenschaftlichen Leitung der Forscher Cipriani A, Furukawa TA und Salanti G einer gigantisch großen Aufgabe unterzogen. Sie analysierten die bisher bei der Behandlung von Erwachsenen mit schweren Depressionen über viele Jahre zusammen getragenen Daten und verglichen die Wirksamkeit von 21 unterschiedlichen, aber weit verbreiteten, Antidepressiva mit der Wirkung anderer Antidepressiva, oder alternativ mit der "Wirkung" von Scheinmedikamenten ohne spezifische antidepressive Eigenschaften. Die Forscher bewerteten 28.552 Zitate wissenschaftlicher Publikationen, die sich auf 522 doppelblind durchgeführte Studien bezogen. An diesen Untersuchungen waren 116.477 erwachsene Patienten beteiligt, die bei Aufnahme in die jeweilige Studie unter einer schweren Depression gelitten haben.
Die vielschichtigen Ergebnisse dieser komplizierten Meta-Analyse
wurden im Februar 2018 im angesehenen Fachblatt Lancet
veröffentlicht. Die statistischen Erkenntnisse
waren aufgrund der zahlreichen in den Teilstudien
verwendeten Antidepressiva mit jeweils unterschiedlichen
Wirkungsgraden und Nebenwirkungs-Spektren für Nicht-Spezialisten nur schwer zu
durchschauen.
Es kommt, wie in nahezu allen Medizin-Studien,
hinzu, dass alle Medikamente bei individuellen Patienten
ganz unterschiedlich wirken können. Von sehr gut bis
überhaupt nicht. Insofern haben die
Autoren dieser Riesen-Vergleichsstudie ihr
Möglichstes getan, um die erhaltenen Daten auch für wenig
spezialisierte Ärztinnen und Ärzte sowie deren Patientinnen
un Patienten praktisch nutzbar zu machen.
Die Autoren betonten in ihrer Studie, dass die
analysierten Antidepressiva, trotz aller gefundener
Unterschiede, eindeutig besser wirkten, als
die in den Vergleichsgruppen verabreichten Scheinmedikamente.
Den Ärzten
und ihren depressiven Patienten bleibt es aber auch in
Zukunft nicht erspart, unterschiedliche Wirkstoffe
entsprechend ihrer persönlichen ärztlichen Erfahrung auszuprobieren, um
so die für einen individuellen Patienten optimale
Wirksubstanz zu identifizieren. Doch sie können dies
beruhigt tun, da die prinzipielle Wirksamkeit der
Antidepressiva nun bewiesen ist.
Diese Studie ist bei PROSPERO unter der Kennnummer CRD42012002291 registriert.
Abstract hier:
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und Volltext hier:
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Quelle: Lancet Februar 2018

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