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Darmflora 1
Dem
Darm-Geheimnis auf der Spur
Die Bakterien-Gesellschaft in unserem Darm führt ihr ganz
eigenes Leben. Und darüber gibt es viele Spekulationen.
Wissenschaftlich gesichert ist nur wenig. Eines steht aber
fest: Nur eine funktionsfähige Siedlungsgemeinschaft – das
Mikrobiom -
erlaubt uns zu überleben. Doch wie sich diese zusammensetzt,
lässt sich bislang nur sehr ungenau bestimmen. Moderne
Methoden und Techniken kommen dem Geheimnis allmählich näher.
Was sind es nicht alles für Sensationen, die wir vom Darm
hören! Der bestimmt, ob wir dünn oder dick werden, der macht
uns traurig oder fröhlich, und sogar für Alzheimer soll er
verantwortlich sein. Stimmt das auch?
„Ja und Nein“, sagt
Prof. Dr. Martin Storr, Gastroenterologe aus Starnberg. Denn
das Wissen über die Zusammenhänge ist noch immer spärlich.
Gesichert ist, dass die Darmbesiedelung lebensnotwendig ist.
Sie hilft uns, Nahrungsmittel aufzuschlüsseln und zu
absorbieren, produziert selbst wichtige Substanzen wie
Butyrate und Vitamine, hält gefährliche Krankheitserreger ab
und verhindert normalerweise, dass wir auf Nahrungsmittel
allergisch reagieren.
Eindeutig besteht auch eine enge
Verbindung von Darm und Gehirn, was jeder weiß, der bei
Stress Durchfall, Heißhungerattacken oder Magendrücken
bekommt .
Rund 800 verschiedene Bakterienarten tummeln sich in unserem
Darm. Und die sind von Mensch zu Mensch sehr verschieden. Nur
geschätzte zehn Prozent sind identisch.
Abhängig ist die
Zusammensetzung in erster Linie von unserer Ernährung. Sie
unterscheidet sich in den einzelnen Darmabschnitten erheblich
und verändert sich im Minutentakt. Kommt Nahrung an,
vermehren sich je nach gelieferten Stoffen für kurze Zeit
bestimmte Bakterien.
Wie viele und welche Bakterienarten lebensnotwendig sind, weiß
derzeit niemand. Experimentelle Studien aus Kanada legen den
Schluss nahe, dass vielleicht schon 30 Arten ausreichen
könnten. Doch mit den Arten ist das so eine Sache. Jeder Laie
weiß, wie wichtig Lactobacillus und Bifidus sind. Aber
Lactobacillus ist nicht gleich Lactobacillus. Da gilt es
Gattung, Art und Stamm zu unterscheiden. Und das ist gar
nicht so einfach. „Hund ist ja auch nicht gleich Hund“,
verdeutlicht Storr die komplexe Situation. Chihuahua und
Rottweiler sind schließlich ganz schön unterschiedlich und
stellen ganz verschiedene Ansprüche. Genauso ist es etwa mit
Lactobacillus casei und Lactobacillus plantarum, zu deren
näherer Bestimmung auch noch die Stammspezifikation gehört,
etwa L.c. W56 und L.p. W62.
Das größte Problem stellt sich bei der Bestimmung von
Bakterienarten. Üblicherweise wird eine Stuhlprobe entnommen
und die Keime angezüchtet. Das liefert allerdings ein völlig
ungenügendes Ergebnis, denn erstens lassen sich nicht alle
Keime anzüchten und zweitens ist die Keimpopulation im Stuhl
keineswegs repräsentativ für die Verhältnisse im Dünn- oder
Dickdarm. Ein weiteres Handicap: Während des Verschickens der
Stuhlproben zum Labor verändert sich die
Bakterien-Zusammensetzung erneut.
In jüngster Zeit – und dank der heutigen Möglichkeiten – geht
man dazu über, den Bakterien durch Genom-Analyse auf die Spur
zu kommen.
Allerdings bleibt die auf bestimmte
Darm-Abschnitt bezogene Untersuchung derzeit noch außer
Reichweite.
Quelle: Dr Ulrike Röper, Medizinjournalisten-Stammtisch, München 2018
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