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Primärprophylaxe: Anlasslose Aspirin-Therapie bei gesunden Senioren
Die weit verbreitete tägliche Einnahme von niedrig dosiertem Aspirin ist bei gesunden Senioren nicht zu empfehlen
Die tägliche Einnahme von niedrig dosiertem Aspirin (100mg) ist in Deutschland vor allem bei Senioren üblich, die in der Vergangenheit schon einmal eine schwere Herz-Kreislauferkrankung durchgemacht haben - so beispielsweise einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall (sog. Sekundärprophylaxe). In diesen Fällen ist eine positive Wirkung der Asprin-Therapie längst wissenschaftlich gut belegt. Doch wie wirkt sich die Einnahme von niedrig dosiertem Aspirin bei gesunden Senioren aus?
Um diese Frage beantworten zu können wurde in den USA
und Australien die ASPirin in Reducing Events in the
Elderly (ASPREE) Studie durchgeführt. Erste
Ergebnisse wurden nun im angesehenen Fachblatt The
New England Journal of Medicine veröffentlicht.
An der Studie nahmen 19.114 Menschen teil, die älter als 70
Jahre (Afro-Amerikaner und Latinos ab 65 Jahren) waren und
die täglich Aspirin in der üblichen niedrigen Dosierung (100
mg) einnahmen, obgleich sie an keiner Erkrankung litten, die
aus medizinischer Sicht die Einnahme von
Aspirin gerechtfertigt hätte.
Es handelte sich
also um eine rein vorbeugende Einnahme des beliebten
Schmerzmittels, das auch vor Herz-Kreislaufkrankheiten
und Krebs schützen soll.
Es zeigte sich im Verlauf von nahezu 5 Jahren, dass diese in vielen Ländern weit verbreitete anlasslose Einnahme von niedrig dosiertem Aspirin keinerlei positive Auswirkungen hatte. Vor allem ergab sich aus dieser Einnahme kein erniedrigtes Risiko für Demenz oder physische Behinderung oder lebensbedrohliche Herz-Kreislauferkrankungen. Das allgemeine Sterberisiko war in der Aspirin-Gruppe sogar erhöht. Doch da auch ein deutlich erhöhtes Risiko für Magen-Darm-Blutungen beobachtet wurde, kann die anlasslose Aspirin-Einahme aus ärztlicher Sicht bei gesunden Senioren nicht empfohlen werden.
In dieser Studie war die Aspirin-Einnahme außerdem mit einem leicht erhöhten Krebsrisiko gekoppelt. Doch dieses unerwartete Studien-Ergebnis könnte nach Meinung der Autoren der Studie zufallsbedingt sein, da ähnliches in anderen wisenschaftlichen Studien ähnlichen Inhalts bisher nicht beobachtet worden war.
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Quelle: National Isntitute oh Health der USA, New England Journal of Medicine September 2018
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