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Aspirin in der Krankheitsvorbeugung: es gibt keine Dosis, die bei allen Patienten automatisch "passt".
Aspirin (Azetylsalizilsäure = ASS) hat generell einen sehr guten Ruf, obgleich an den gefährlichen Nebenwirkungen wie Darm- und Magenblutungen weltweit in jedem Jahr mehrere zehntausend Menschen sterben.
Niedrig dosierte (75 - 100 mg pro Tag) wird dem
bewährten und sehr beliebten Schmerzmittel aber
nachgesagt, dass es das
Herz- und
Schlaganfall-Risiko absenkt und ebenso das Risiko an einigen
Krebsarten zu erkranken.
Jetzt hat eine
Forschergruppe in einer im Fachblatt Lancet veröffentlichten Studie
gezeigt, dass das Problem offenbar viel komplizierter ist,
als bisher angenommen. Ausgewertet wurden 10
Qualitätsstudien, an denen nahezu 120.000 Patienten
teilgenommen hatten. Hierbei zeigte sich, dass das bisher im Rahmen der sog.
Primärprophylaxe angewandte
Aspirin oft entweder zu hoch, oder zu niedrig -
also falsch - dosiert wird.
Die dem Aspirin zugeschiebenen vorbeugenden Wirkungen werden nämlich nur dann beobachtet, wenn kleine und leichte Patienten niedrige Aspirin-Dosen erhalten - und große, bzw. schwere Patiernten deutlich höhere. Bisher kam bei dieser Indikation meist Aspirin-Dosen von 100 mg pro Tag zum Einsatz - unabhängig davon, wie groß bzw. schwer die Patienten tatsächlich waren. Die Forscher fanden jetzt aber heraus, dass diese Standard-Dosis für 80% der Männer, und nahezu 50% der Frauen, zu niedrig ist, da diese Personen mehr als 70 kg wiegen. Gleichzeitig erhielten viele kleine und leichte Patienten eine für sie zu hohe Dosis Aspirin. Beide Varianten beeinflussen aber nach diesen neuen Erkenntnissen die Fähigkeiten negativ, vor Herzinfarkten, Schlaganfällen bzw. Krebs zu schützen.
Die Wissenschaftler kamen daher jetzt zu dem Schluß, dass Aspirin in Zukunft individueller dosiert werden sollte. "One size fits all! (Eine Größe passt allen!") ist offenbar der falsche Ansatzpunkt.
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Quelle: Lancet, 26.Juli 2018
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