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Antibiotika-Resistenzen
Apokalypse vermeiden: Wie ganz normaler Schmutz in Zukunft die bedrohte Menschheit vor bakteriell bedingten, lebensbedrohlichen Pandemien schützen soll.
US-Forscher arbeiten an einer
ungewöhnlichen Methode, um im Labor mit Hilfe
von schnellen Computern und riesigen DNS-Datenbanken (Genmaterial
DNS Desoxyribonukleinsäure) aus
ganz normaler Erde bzw. Schlamm komplexe Gen-Sequenzen der darin enthaltenen unterschiedlichen Bakterien in der Hoffnung zu
identifizieren, bekannteDNS-Antibiotika-Muster zu wiederzuerkennen.
Gesucht wird
nach natürlichen Antibiotika, die von bestimmten Bakterien-Arten
entwickelt wurden, um sich erfolgreich gegen konkurrierende
Bakterien zur Wehr setzen zu können.
Diese identifizierten
und in Datenbanken indexierten DNS-Moleküle
können von den Forschern neu zusammen gesetzt werden, damit diese
organischen Strukturen als
Grundgerüste für eine vermutlich unbegrenzt grosse Zahl neuer
Antibiotika dienen können.
Einige unkonventionell denkende
Molekular-Biologen gehen davon aus, dass
möglicherweise schon kleine Änderungen an der chemischen Struktur der gefundenen
Antibiotika-Moleküle ausreichen, um
die in der Vergangenheit entstandenen gefährlichen
Antibiotika-Resistenzen zu umgehen. Doch um hier
weiter zu kommen, benötigen die Forscher für ihre
Entwicklungsarbeit viele Millionen von aus Bakterien
stammende DNS-Sequenzen.
Obgleich der Fortbestand der Menschheit durch die
zunehmenden Antibiotika-Resistenzen der meisten bekanntenpathogenen
Bakterien gefährdet ist, werden von der Pharmaindustrie aufgrund
von in der Industrie üblichen Wirtschaftlichkeitsüberlegungen
kaum noch neue Antibiotika bis zur Marktreife entwickelt.
Nur 1.5% der
derzeit laufenden Projekte sollen auf den Aufgabenkomplex der
Entwicklung neuer Antibiotika entfallen. Und der Staat kann die
Aktivitäten der Pharmaindustrie nicht gleichwertig durch
eigene Forschungsprojekte ersetzen.
Doch
Medizin und Landwirtschaft überbieten sich trotz der
Dringlichkeit eines grundlegenden Umdenkens weiterhin gegenseitig beim
sorglosen, und oft überflüssigen Masseneinsatz der wenigen noch
wirksamen Antibiotika.
Dieser für die Menschheit
überlebenswichtige pharmazeutische Forschungszweig wurde bis heute von der Natur
durch eine simple und wenig bekannte Tatsache nahezu völlig blockiert: die meisten
der für die Arzneimittel-Forschung in Frage kommenden Bakterien
lassen sich im Labor nicht züchten. Daher ist es derzeit
kaum möglich, im Labor neue Antibiotika zu entdecken und zu vermehren. Doch
nun wird klar, dass die für die Forschung benötigten Bakterien offenbar alternativ
auch ausserhalb der Forschungslabore in ganz normaler Erde - die
Wissenschaftler sprechen auch von Dreck oder Schlamm - gefunden
werden können. Und dies nicht nur, wie bei den bisher
bekannten Antibiotika durchaus üblich, in exotischen Weltgegenden, sondern
direkt vor der Haustüre der Wissenschaftler.
Im Fall des Molekular-Biologen
Sean Brady von der Rockefeller-Universität beispielsweise in der
Erde des New Yorker Central Parks.
Das online Magazin
WIRED hat jetzt ausführlich (in englischer Sprache)
über das vielversprechende neue molekular-biologische
Forschungsgebiet, die vorherrschenden wissenschaftlichen Rahmenbedingungen und die
zukunftsweisenden technischen Entwicklungen berichtet.
Die meisten der in der Vergangenheit so erfolgreich
genutzten Antibiotika wurden ungeplant aufgrund von nicht vorhersehbaren Zufällen
entdeckt, um dann in den Laboratorien der
Industriestaaten bis zur Marktreife weiterentwickelt zu werden.
Doch die Zeiten relativ leicht zu findender neuer Antibiotika
scheinen ein für alle Male vorüber zu sein.
Seit vielen Jahren werden immer weniger Substanzen mit immer größerem Aufwand entdeckt, die
sich als Antibiotika eignen könnten und bei denen sich der Versuch der extrem teuren
Weiterentwicklung zu marktreifen Medikamenten wahrscheinlich lohnt.
Heute können
nach Meinung der Experten nur neue und völlig unkonventionelle Denkansätze
und Vorgehensweisen helfen, die gefährlichen Lücken in der zukünftigen
Medikamentenversorgung zu schließen - möglichst bevor Milionen
Menschen an den Folgen nicht beherrschbarer, bakteriell
bedingter Pandemien sterben müssen. Ein shr gefährlicher Wettlauf gegen die
Zeit.
Eine von pathogenen Bakterien ausgelöste Pandemie, die
innerhalb kürzester Zeit die ganze Menschheit auslöschen kann,
droht aufgrund der Resistenz-Entwicklung nahezu zwangsläufig. Es ist
nach Meinung der Experten keine Frage, ob es zu einer solchen
weltweiten Massen-Infektion kommen wird, sondern lediglich, wann
es so weit ist.
Doch das beängstigende Problem einer derartigen
drohenden Apokalypse könnte sich schon in wenigen Jahren mit Glück, und
unkonventionellen Denkansätzen der Molekular-Biologen, in Wohlgefallen auflösen.
US-Forscher um den Molekular-Biologen Sean Brady
von der Rockefeller-Universität, New York haben in ganz normaler
Erde, die sie und ihre freiwilligen Helfer weltweit und auch zu
Hause in New York eingesammelt
haben, Millionen von Erbinformationen (DNS-Sequenzen) der in dem Material enthaltener Bakterien
identifiziert, mit deren Hilfe sie durch die Nutzung superschneller Computer,
automatischer Analyse-Programme und elektronisch
auszuwertender riesiger DNS-Datenbanken hoffen, in Zukunft eine
nahezu umbegrenzte Zahl neuer Antibiotika entwickeln zu können
- immer vorausgesetzt, dass Glück und Zufall die Forscher unterstützen.
Die unkonventionellen Grundideen der Molekular-Biologen um Sean Brady sind
für Laien ohne naturwissenschaftliche Vorkenntnisse nur schwer
nachzuvollziehen. Doch die Erfolgschancen ihrer Forschungsarbeit
scheinen gut zu sein. Um ihre unkonventionellen Ideeen weiter
verfolgen zu können, haben Wissenschaftler um Sean Brady in
New York das Biotech-Unternehmen
Lodo Therapeutics (Lodo bedeutet im Spanischen Schlamm , bzw. Dreck) gegründet, das von
renommierten Unternehmen wie der Bill und Melinda Gates Stiftung
sowie den Pharma-Riesen Lilly und Pfizer finanziell
unterstützt wird. Was sich wahrscheinlich für die neuartige
unkonventionelle Forschungsrichtung und das Unternehmen selbst als eine Art
"Ritterschlag" erweisen dürfte.
Die Entwicklung
neuer Antibiotika schreitet dem Anschein nach mit
Riesenschritten voran. WIRED berichtete, dass Sean Brady in einer einzigen
Woche 30 Genkombinationen identifizieren konnte, die als molekulares Basisgerüst für
die Entwicklung neuer Antibiotika in Frage kommen. Erst
kürzlich soll der ambitionierte Forscher ein vielversprechendes
Antibiotikum entdeckt haben, mit dessen Hilfe es bei infizierten
Mäusen angeblich gelungen ist, multiresistente
Krankheitserreger erfolgreich zu bekämpfen.
mehr lesen
Quelle: WIRED Januar 2018
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Quelle: Lodo Therapeutics, Januar 2018
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