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Wissenschaftliche Großstudie : Selbst kleine Mengen Alkohol sollen für die Gesundheit schädlich sein und die Lebenserwartung verkürzen
Die Frage, ab welcher Menge regelmäßig genossener Alkohol der
Gesundheit schadet, ist nach wie vor selbst unter Experten heftig umstritten. Bisher gingen viele Forscher aufgrund
der Ergebnisse wissenschaftlicher Studien davon aus, dass
der tägliche Konsum geringer Mengen Alkohol
die
Herz-Kreislaufgesundheit eher
fördert. Einen besonders guten Ruf hat Rotwein, dem, in
kleinen Mengen (ca. ein Glas pro Tag) genossen, sogar eine Förderung der Gesundheit
zugesprochen wird.
Die von vielen Menschen
gern geglaubte These
ist auf die Beobachtung zurück zu führen, dass die rund um das
Mittelmeer lebenden Menschen
schon immer relativ viel Rotwein getrunken haben
und trotzdem vergleichsweise gesund geblieben sind. Doch
ist für dieses Phänomen der Alkoholkonsum verantwortlich zu machen, oder die
von Gesundheitsapposteln allgemein empfohlene "Mittelmeerdiät"?
Jetzt zeigte eine
im angesehenen Fachblatt Lancet veröffentlichte
Untersuchung, dass die insbesondere bei Wein-Liebhabern
geschätzte optimistische Bewertung des Rotweins möglicherweise
unzutreffend ist.
Die Forscher analysierten diein 83
Studien
angefallenen Daten, die auf den freiwilligen Angaben
von rund 600.000 Menschen basieren.
Bei der Auswertung der verschiedensten Gesundheitsparameter
und der Angaben der Studienteilnehmer zeigte es sich nämlich, dass
offenbar bereits kleine Mengen Alkohol insbesondere das
Krebs-
und Herz-Kreislaufrisiko statistisch erhöhen und
die Lebenserwartung messbar absenken. Je größer der
auf Befragung angegebene Alkoholkonsum
war, um so stärker sank auch die durchschnittliche
Lebenserwartung ab.
Die angefertigten Statistiken bestätigten allerdings andererseits auch die Beobachtung, dass mäßiger Alkoholgenuß das statistische Risiko vermindert, einen nicht-tödlichen Herzinfarkt zu erleiden. Woran dies liegen könnte, ist allerdings weiter unklar. Möglicherweise spielt die gut belegte Tatsache eine Rolle, dass Alkohol die Blutgefäße erweitert und so auch die zu einem Herzinfarkt führenden Verengungen der Herz-Kranzgefäße verhindert. Doch diese mögliche positive Wirkung wird nach den Beobachtungen der Forscher dadurch wieder teilweise aufgehoben, dass selbst mäßiger Alkoholkonsum das Risiko erhöht, an einigen anderen bedrohlichen Leiden zu erkranken.
Die überraschenden Studienergebnisse werden möglicherweise auch in Deutschland dazu führen, dass die vor Jahren festgelegten Richtwerte für einen unbedenklichen Alkoholkonsum kritisch überprüft und möglicherweise deutlich in Richtung Null abgesenkt werden. Ob die betroffenen Menschen allerdings bereit sind, der Gesundheit zu Liebe ganz auf den seit Jahrhunderten im sozialen Umfeld durchaus akzeptierten Alkoholkonsum zu verzichten, darf derzeit mit Fug und Recht bezweifelt werden.
Nach wie vor gibt es schließlich noch Millionen von Zigaretten-Rauchern beiderlei Geschlechts, obgleich Zigaretten, zumindest aus Sicht der Statistiker, viel gefährlicher sind als "Teufel Alkohol" (Zitat Jack London).
Und abschließend noch eine Überlegung zur Bewertung dieser und ähnlicher Untersuchungen: alle Studien zu heiklen Themen wie Alkohol- und Drogenverbrauch bzw. Inanspruchnahme der Dienste von Prostituierten oder dem eigenen Sexualleben basieren immer auf freiwilligen Angaben der befragten Studienteilnehmer und nicht auf objektivierbaren Messungen. Es steht daher der dringende Verdacht im Raum, dass die Menge des tatsächlichen Alkoholkonsums die freiwilligen zugegebenen Verbrauchsmengen deutlich übersteigt.
Wenn dies zutreffen sollte, dann würde dies die Aussagekraft derartiger Studien völlig entwerten. Man kann somit lebensnah vermuten, dass die Studienteilnehmer deutlich mehr Alkohol trinken, als sie bei Befragung einräumen. Es ist bekanntlich so, dass die Mehrzahl der Menschen ein eher gebrochenes Verhältnis zur Wahrheit haben - insbesondere dann, wenn es um Verhaltensweisen geht, die teilweise noch den Status einer "Sünde" haben.
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Quelle: Spiegel online
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Quelle: Lancet
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