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Allergietherapie
Heuschnupfen: die bequem zu Hause durchführbare
Sublinguale Immuntherapie (SLIT) sollte nicht auf zwei Jahre
verkürzt weren.
Seit Jahrzehnten wird die
spezifische
subkutane Immuntherapie (SCIT) bei dem weit verbreiteten
saisonal auftretenden
Heuschnupfen (allergische
Rhinitis/Graspollenallergie/
Baumpollenallergie)
erfolgreich angewandt. Doch diese bewährte Therapie muß
durch
Ärzte durchgeführt werden und dauert zwischen drei und fünf
Jahre. Je länger, um so besser. Diese sog. "Allergiespritzen"
sind aber nicht jedermanns Sache. Unter anderem aufgrund der
weit verbreiteten Angst vor Spritzen jeder Art kommt diese
Standard-Therapie nur in etwa 10% der geeigneten Allergiefälle
tatsächlich zur Anwendung. Erwacchsene werden häufiger so
behandelt als Kinder.
Die meisten
Pollenallergiker behelfen sich mit rein symptomatisch
wirkenden Medikamenten (Antihistaminika) und riskieren so die
Entstehung eines allergisch bedingten Asthmas (in bis zu 30% der
Fälle).
Seit einigen Jahren gibt es auch eine einfach zu Hause - also
ohne Arzt - anzuwendende Alternative zu den Allergiespritzen.
Bei dieser noch wenig bekannten Variante der
spezifischen Immuntherapie werden die die Pllenallergie
auslösenden ollenextrakte (Allergene) sublingual verabreicht -
also unter die Zunge gegeben - und von dort aus in den Körper
aufgenommen.
Diese spezifische sublinguale Immuntherapie (SLIT) ist gut
verträglich, hilft aber schwächer als die unbeliebte
Spritzen-Therapie. Die weit verbreitete Furcht vor
Spritzen war ursprünglich die Ursache für die Entwicklung der
SLIT.
Doch auch die SLIT ist langwierig und motiviert Patieten
und Ärzte dazu, die empfohlene Therapiedauer von fünf Jahren
versuchsweise auf zwei Jahre zu
verkürzen.
Doch dies scheint keine gute Idee zu sein.
Jetzt wurde im Fachblatt JAMA eine Studie
veröffentlicht, in der eine
zweijährige SLIT mit einer
gleichlangen Anwendung eines wirkstoff freien Scheinmedikaments
(Plazebo) verglichen wurde. An die zweijährige Therapie wurde
bei beiden Patientengruppen jeweils ein Jahr ohne Therapie
angehängt. Die Ergebnisse dieser Behandlungen wurden nach
einem, nach zwei und nach drei Jahren miteinander verglichen.
Dabei zeigte sich, dass die zweijährige sublinguale Immuntherapie
die beobachteten
Heuschnupfen-Symptome
nicht stärker
abschwächte, als es bei der Anwendung der Scheinmedikamente der
Fall war.
Aus diesen Ergebnissen kann gefolgert werden, dass eine
zweijährige
sublinguale Immuntherape unwirksam ist - also nicht
besser wirkt, als die Anwendung eines Scheinmedikaments.
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Quelle: JAMA, Februar 2017
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