NEWS MEDIZIN 2000

Asthma bronchiale:   bei Erwachsenen ist jede dritte Diagnose falsch 

Sehr häufig wird die Diagnose Asthma ohne die eigentlich unerläßliche Anwendung der objektive Ergebnisse liefernden Testverfahren Spirometrie und FeNOAtemtest gestellt. Es verwundert daher nicht, dass ein hoher Anteil dieser Diagnosen falsch ist. Bei Kindern hat man beobchtet, dass bis zu 75% der asthmakranken Kinder im Lauf der Zeit auh ohne Therapie wieder gesund werden.  Das Asthma ist dann verschwunden, ohne dass man weiß, wie es dazu kam. Doch wie verhält es sich bei Erwachsenen?

Um diese Frage abzuklären wurde kürzlich in Kanada rund 700 Patienten untersucht, bei denen innerhalb der letzten fünf Jahre ein Arzt die Diagnose Asthma gestellt hatte  und die zum Studienzeitpunkt nicht die übliche medikamentöse Asthma-Therapie erhielten. Über 600 Patienten beendeten die Studie wie vorgesehen.

In einer im angesehenen Fachblatt JAMA publizierten Studie zeigte sich, das von 613 angeblichen Asthma-Patienten immerhin 203 (33.1%) zum Untersuchungszeitraum überhaupt kein Asthma hatten.

Die Ergebnisse der Studie spiegeln wahrscheinlich in etwa auch die Situation wieder, wie sie in Deutschland zu beobachten ist. Man kann daraus folgern, dass eine zuverlässige Asthma-Diagnose keineswegs  ohne objektive technische Überprüfung - also wie es oft aus Zeitmangel geschieht -  allein aufgrund der ärztlichen klinischen Untersuchung -  gestellt werden kann.  Spirografie und FeNO-Atemtest sollten daher ein Muß sein. Es  empfiehlt sich außerdem für die behandelnden Ärzte, die Asthma-Diagnose immer wieder einmal kritisch zu überprüfen.

mehr lesen

Quelle: JAMA. 2017;317(3):269-279. doi:10.1001/jama.2016.19627

 





 [an error occurred while processing this directive]