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Vom schwierigen zum
schweren Asthma
Konsequent therapieren,
Compliance beachten, Störfaktoren eliminieren
Allen Testmethoden zum
Trotz ist und bleibt Asthma eine klinische Diagnose. Es gibt
keinen Laborwert und keine Genanalyse, die beweist, dass es
sich um Asthma handelt. Erst die Zusammenschau von typischen
Symptomen, passender Anamnese und Befunden ermöglicht die
Diagnose und rechtfertigen eine empirische Therapie.
Ausnahme: schweres Asthma.
In der Regel fällt die
Diagnose Asthma nicht schwer. Die typischen Anfälle von
Atemnot mit oder ohne Husten, Hinweis auf Allergien und
früher Krankheitsbeginn sprechen für Asthma. Bei mehrmals
wöchentlich auftretenden Anfällen und
beeinträchtigter Lebensqualität besteht die Therapie
der Wahl aus einer Kombination von inhalativen Steroiden und
Betamimetika (LABA).
Ungewöhnlich spät
auftretende Erkrankungen, schwere und anhaltende Zustände
oder ausbleibende Besserung unter Therapie erfordern jedoch
eine sorgfältige Abklärung. Vor allem bei Rauchern fällt es
oft nicht leicht zwischen Asthma und chronisch obstruktiver
Lungenerkrankung (COPD) zu unterscheiden. Zwar gilt für
Asthma, dass die Bronchialobstruktion reversibel ist. Dies
muss jedoch nicht immer der Fall sein, betont
Prof. Dr.
Roland Buhl, Mainz. Ohnehin seien rauchende Asthmatiker eine
besonders kritische Patientengruppe.
Nicht bei jedem
Asthmatiker, der auf die Therapie nicht anspricht, muss es
sich um schweres Asthma oder um eine Fehldiagnose handeln,
so Buhl. Von schwierigem Asthma spricht er bei Patienten,
die ihre Therapie – sei es aus Nachlässigkeit, sei es aus
Furcht vor Nebenwirkungen – nicht anwenden. Daher muss stets
hinterfragt werden, ob die eingeleiteten Maßnahmen auch
konsequent, und nicht nur ab und zu, angewendet werden. Wenn
ein Patient auf Katzen allergisch reagiert, sein Haustier
aber weiter behält, darf sich niemand wundern, dass
Medikamente nicht wirken.
Die verschiedenen
Asthma-Typen sind schnell aufgelistet. An erster Stelle
steht das schon
in jungen Jahren auftretende allergische Asthma, seltener
sind eosinophiles
und Sportler-Asthma, vor allem bei
Hochleistungs-Dauersportarten. Ein einfaches
Differenzialblutbild kann schon wesentliche Aufschlüsse über
die Pathogenese geben. Nicht zu vergessen ist das
Analgetika-Asthma, welches oft mit Nasenpolypen einhergeht.
Die vielfach gepriesene
Messung der Stickstoff-Konzentration in der Ausatemluft
(FeNO) ist wenig aussagekräftig. Der Wert ist bei
Pollenallergikern in der Pollensaison immer erhöht,
unabhängig davon, ob sie Asthma haben oder nicht. Allerdings
gibt dieser Wert oft Auskunft darüber, ob der Patient gut
auf inhalative Steroide anspricht und wenn er sinkt, kann
die Dosis eventuell reduziert werden.
Kompliziert wird es bei
schwerem Asthma, dessen Ursache und Pathogenese weitgehend
unklar bleibt und das schlecht auf die üblichen Therapien
anspricht. Hier ist neben einer umfassenden Abklärung aller
möglichen Erkrankungen und Miterkrankungen der Einsatz
sämtlicher Therapiemöglichkeiten gerechtfertigt, inklusive
Thermoplastie, Roflumilast und Makrolide.
Dr. Ulrike Röper
Quelle: 58.
Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie,
Stuttgart 2017
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