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Schaden
Antibiotika bei
Atemwegserkrankungen
wenn sie zu früh gegeben werden ?
Auch in Deutschland werden vielen Patienten bei akuten
Atemwegserkrankungen schon zu Beginn der Erkrankung
routinemäßig
Antibiotika verordnet. Jetzt nährt eine große
Kohortenstudie den Verdacht, dass eine anlaßlose frühe
Antibiotikagabe möglicherweise keine gute Idee ist.
In
dieser Untersuchung fanden
Wissenschaftler jetzt nämlich heraus, dass sich durch eine
sofortige Antibiotikagabe, das heißt
innerhalb der ersten sieben Tage nach Einsetzen der
Krankheitssymptome
Kurzatmigkeit, Fieber, Schüttelfrost und Brustschmerzen, zumindest bei Patienten unter 60
Jahren, weder die Zahl der Todesfälle, noch die Zahl der
erforderlichen Krankenhauseinweisungen vermindern
läßt. In der Kontrollgruppe erhielten die Patienten erst dann
Antibiotike verordnet, wenn sich die Symptome nach den
ersten sieben Krankheitstagen nicht deutlich
gebessert hatten. Die Ergebnisse der Studie
überraschten: In der Patientengruppe mit der
sofortigen Antibiotikagabe starben
innerhalb von 30 Tagen nach Beginn der Krankheitssymptome
0,9% der Patienten.
Erfolgte die Verordnung der
Antibiotika aber erst nach Ablauf der ersten sieben
Krankheitstage, dann sank die
Rate der registrierten Todesfälle, bzw. der erforderlichen Krankenhauseinweisungen, auf
gerade noch ein
Drittel - also auf ganze 0,3% der Erkrankten.
Es hat
somit den Anschein, dass Antibiotika nur bei schwereren
Krankheitsverläufen zum Einsatz kommen sollten. Ihre Wirkung
gleicht dann offenbar den vermuteten Nachteil einer
spät einsetzenden Antibiotika-Therapie wieder aus.
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Quellen: Univadis - das Medizin-Portal, 2017
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