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Gut gemeint: Asthma-Vorbeugung durch intensive Hygienemassnahmen erweist sich als schädlich.
Bisher gingen Eltern davon aus, dass der intensive Gebrauch von Desinfektionsmittels und der frühzeitige Einsatz von Antibiotika ihre Kinder vor schweren Erkrankungen schützt. Oft werden Hunde und Katzen "abgeschafft", sobald kleine Kinder im Haushalt leben. Dies könnte sich unter bestimmten Umständen als schädlich für die Gesundheit der Kinder erweisen.
Zweifellos sind verstärkte Hygienemassnahmen sinnvoll, wenn eine Allergie, oder ein Asthma bereits ausgebrochen sind. Anders sieht es aber aus, wenn die Kinder noch gesund sind - also weder unter einer Allergie, noch unter Asthma leiden..
Eine US-Forschergruppe fand jetzt nämlich in einer im Fachblatt Journal of Allergy and Clinical Immunology, veröffentlichten Studie (Urban Environment and Childhood Asthma (URECA—betont “Eureka”) ) heraus, dass kleine Kinder, die im Alter von 3 Monaten intensiven Kontakt zu hohen Konzentrationen von Küchenschaben-, Mäuse-, Katzen- und Hunde-Allergenen hatten, im Alter von 7 Jahren deutlich seltener an allergisch bedingtem Asthma erkrankten, als die Kinder der Kontrollgruppe.
Damit wurde abermals die sog. "Hygiene Hypothese" bestätigt, die davon ausgeht, dass übertriebene Reinlichkeit eher das Gegenteil dessen bewirken kann, wofür sie gedacht ist.
Dr.
James E. Gern, Professor an der Universität von
Wisconsin-Madison, äußerte auf der Website des
US-National Institutes of Health die Vermutung, dass der
frühe intensive Kontakt kleiner Kinder mit den
unterschiedlichsten Bakterien, deren Abbau-Produkten, und
vielfältiger sog. "Indoor Allergene" geeignet ist, um im späteren
Leben das Allergie- und Asthma-Risiko deutlich zu reduzieren.
Dies passt gut zu der bereits vor Jahren gewonnenen Erkenntnis,
dass Kinder, die auf einem Bauerhof mit vielen Tieren und
insbesondere mit vielen Hunden aufwachsen in späteren Jahren
selten an Allergien und Asthma erkranken. Nicht ganz ernst
gemeint und starkt verallgemeinernd wurde diese wissenschaftliche
Erkenntnis in einigen Medien so interpretiert: "Dreck ist
gesund!"
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Quelle: National Institutes of Health 2017



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