Die Empfehlungen können daher viele Ärzte und Patienten nicht
voll überzeugen,
so dass wohl auch in Zukunft alles beim Alten bleiben wird. Die
Statin-Therapie kann somit mit gutem Gewissen wohl nur als Mittel der
Sekundär-Prophylaxe empfohlen werden - also bei Patienten, die
bereits einen ersten Herzinfarkt, oder Schlaganfall durchgemacht
haben. In diesen Fällen ist der Nutzen der Statin-Therapie
aber schon längst gut etabliert. Andere Ärzte werden auch
in naher Zukunft Statine im Rahmen der Primär-Prophylaxe
einsetzen - mit zum Teil wenig überzeugenden Ergebnissen. Je
mehr Meinungen man als Patient hört, um so unsicherer wird man. Weitere Studien werden von allen Ärzten gefordert. Aber es
werden viele Jahre vergehen, bis sich zusätzliche Erkenntnise
gewinnen lassen. Für die gelegentlich geforderte breite
Anwendung von Statinen bei allen erwachsenen Männern wird sich
wohl so schnell keine Meinungsmehrheit finden lassen. Soll man
vor der Entscheidung einen Würfel werfen? die Originalstudie der
US Preventive Services Task Force (USPSTF)
können Sie
hier lesen (in englischer Sprache) Und noch mehr Informationen zum Thema
hier und
hier (in englischer Sprache)
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Herzinfarkt-Primär-Prophylaxe: Die Experten können sich nicht
einigen
Neue Empfehlungen können viele Ärzte nicht überzeugen
-daher bleibt wohl vorerst alles beim Alten
Im renommierten Fachblatt JAMA Internal Medicine
wurde nun die neueste Empfehlung der
US Preventive Services Task Force (USPSTF)
veröffentlicht, die sich mit der Frage der sog.
Primär-Prävention von Herzinfarkten
mit Blutfettsenkern aus der
Familie der Statine beschäftigte.
Analysiert wurden
die Ergebnisse von 19 großen wissenschaftlichen Studien, an
denen 71 .344 erwachsene Patienten teilgenommen hatten. Die Autoren
dieser Meta-Studie kamen zu dem Schluß, dass die Statin-Therapie
das Risiko von tödlich verlaufenden Herz-Kreislauferkrankungen
auch bei Patienten absenkt, die bisher herz-kreislaufgesund
waren - aber zumindest einen Risikofaktor (z.B. Diabetes oder
Bluthochdruck) für diese Erkrankungen haben.
Außerdem senkt die
umstrittene Statin-Therapie laut der Studien-Daten auch das allgemeine
Sterberisiko. Das soll heißen: eine niedrig- dosierte Statin-Therapie wird
generell - mit einigen vorsichtigen Einschränkungen - bei gesunden
Erwachsenern im Alter von 40 bis 75 Jahren zur Primär-Prophylaxe empfohlen.Doch dem wiederspricht in der gleichen Ausgabe von JAMA
Internat Medicine ein kommentierender Leitartikel, der von
den Herz-Kreislauf-Experten
Dr.
Rita F. Redberg und
Mitchell
H. Katz
verfasst wurde. Redberg
und
Katz wiesen darauf hin, dass der statistisch nachgewiesene
Nutzen sehr gering ausgefallen ist und das nahezu
ausschließlich Studien-Daten in die Analyse eingeflossen waren,
die von Pharma-Unternehmen finanziert worden waren. Die
Zuverlässigkeit der Daten darf daher aufgrund der Erfahrungen
der Vergangenheit in Zweifel gezogen werden.
Die
beiden Leitartikler kamen zu dem Fazit, dass die Empfehlung auf
einer sehr dünnen Daten-Decke basiert. Außerdem hatten die
Autoren ihrer Meinung nach die beobachteten Nebenwirkun der
Statin-Therapie zu wenig herausgearbeitet. Diese neutralisieren
nach Meinung vieler Ärzte den
doch eher geringen Nutzen der Statin-Therapie - zumindest
im Rahmen der
Primär-Prophylaxe.
mehr lesen (in englischer Sprache)
Quelle: JAMA Internal Medicine
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