Allergietherapie
bei Tierharallergie
Katzenhaarallergiker können auf eine wirksame
Therapie hoffen: Ein in Großbritannien entwickelter, maßgeschneiderter
Impfstoff könnte die Behandlung der
Katzenhaarallergie endlich
revolutionieren.
Katzenhaarallergien sind auch in Deutschland weit verbreitet - in den USA sollen 17%
der Bevölkerung auf das im
Katzenfell vorhandene Hauptallergen Fel
d 1 allergisch reagieren.
Diese Überempfindlichkeiten lösen im Vergleich zu
Hundehaarallergien sehr viel häufiger allergisch bedingte
Asthmaanfälle aus und
sind außerdem auch noch schwieriger zu behandeln.
Dies liegt unter anderem daran, dass die von
Ärzten regelmäßig geforderte Vermeidung des
Allergens selbst bei hoher Motivation des
Allergikers in der
Alltagspraxis reichen ist.
Die
Fel d 1-Allergene sind
nämlich extrem klein und können daher sehr leicht verbreitet
werden. Im Haushalt der Allergiker sind die normalerweise
empfohlenen Reinigungsmaßnahmen auch nach Abschaffung der
Katze nicht in der Lage, die Katzenhaarallergene
vollständig zu
entfernen. Es kommt hinzu, dass der Wind
Katzenhaarallergene auch
dorthin treibt, wo noch nie Katzen gelebt haben - also
beispielsweise in das Inlandeis Grönlands. Und auch in
öffentlichen Gebäuden wie Schulen oder in Behörden können
Katzenhaarallergene nachgewiesen werden.
Die üblichen
Allergie-Medikamente wie Antihistaminika können zwar die Symptome
etwas abmildern, eine Heilung ist
aber
nicht möglich. Daher müssen sich
die Katzenhaarallergiker bei hohem Leidensdruck der sehr zeitaufwändigen spezifischen
Immuntherapie (SIT) unterziehen, die über 3 bis 5 Jahre durchgeführt
werden muss und bis zu 80 Allergeninjektionen umfasst,
die dem Allergiker in zunehmend höherer Konzentration verbreicht
werden. Dabei ist nicht nur der Therapierfolg
keineswegs garantiert, sondern es kommt in seltenen Fällen während
der Therapie auch zu gefährlichen Zwischenfällen bis hin zum
anaphylaktischen Schock. Dieser kann sogar zum Tod führen.
Insgesamt gesehen ist die Katzenhaarallergie also eine sehr viel
unangenehmere Erkrankung als eine
Hundehaarallergie.
All dies könnte sich in Zukunft ändern, wenn sich die Hoffnungen
bestätigen, die sich derzeit auf einen Impfstoff richten, den die
Firma Circassia (Oxford, Großbritannien) entwickelt hat.
Das
renommierte Wissenschaftsmagazin "Nature Medicine" berichtete nun
über den Impfstoff "ToleroMune", der sieben synthetisch
hergestellte Proteine enthält, die jeweils aus nur 15-20
Aminosäuren zusammengesetzt sind die auch im Hauptallergen Fel d 1
enthalten sind.
Diese sorgfältig ausgewählten Proteine
mildern zwar die Reaktion der T-Zellen auf den Kontakt zum
Fel d 1-Allergen - doch die Aktivierung der Mastzellen
unterbleibt, so dass diese das in ihnen auf Abruf bereit stehende
Histamin nicht ausschütten, das die Allergie-Symptome
auslösen.
Diese Wirkung der Allergie-Impfung wurde in einer
Phase 2-Studie untersucht,
die im Fachblatt "Journal of Allergy and Clinical Immunology"
publiziert wurde. Im Zuge der Untersuchung waren 21 Katzenhaarallergiker viermal mit dem
neuen Medikament geimpft worden um dann über mehrere Monate dem
Kontakt zu dem Fel d 1-Allergen ausgesetzt zu werden. Nach
einem Jahr zeigten diese Allergiker im Vergleich zu ihren
Leidensgenossen die in der Kontrollgruppe nur mit einem Scheinmedikament
geimpft worden waren deutlich weniger
Allergiesymptome.
Erst vor wenigen Tagen wurde von Circassia
nun eine
große Phase 3-Studie angekündigt worden, in deren verlauf der
Impfstoff an zum
an 110 allergologischen Zentren in den USA, Kanada und Europa
getestet wird. Die Ergebnisse der klinischen Studie sollen im Jahr
2014 veröffentlicht werden.
Sollten diese
beweisen, dass die Allergen-Impfung wie erhofft wirkt, dann ist
dies ein großer Durchbruch in der Allergietherapie mit Hilfe von
Allergen-Impfstoffen. Bisher bestand nämlich immer die große Gefahr, dass die versuchsweise angewandten
Impfstoffe aufgrund
ihrer zu großen Ähnlichkeit mit dem Hauptallergen Fel d 1
ihrerseits gefährliche Allergie-Symptome auslösen. Und dies muss
natürlich unbedingt vermieden werden.
Quelle: Nature
Medicine,&n
Nature Medicine Volume: 18, Page:
1597 Year published: (2012) DOI:
doi:10.1038/nm1112-1597 Published
online 07 November 2012
,
J.
lergy Clin. Immunol.
doi:10.1016/j.jaci.2012.07.028,
2012)
Zur
Originalquelle
hier
( in englischer Sprache)