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Medizin, Gesundheit und Wohlfühlen
2012
Rauchen und
Übergewicht:
Herzinfarkt-Vorbeugung
Die meisten Menschen die das
Rauchen aufgeben,
beobachten an sich eine unerwünschte Zunahme des
eigenen Körpergewichts. Da Übergewicht als Risiko-Faktor
für Herzinfarkt und
Schlaganfall gilt, kommen die Ex-Raucher so
leicht vom Regen in die Traufe.
Um diese zusätzlichen Pfunde zu
verhindern, werden den Betroffenen von allen möglichen "Experten" zahllose Therapiemethoden
angeboten. Bisher war unklar, ob diese Methoden tatsächlich in der
Lage sind, diese von den Ex-Rauchern gefürchtete Gewichtszunahme zu
verhindern. Jetzt hat die als unabhängig und industriefern geltende Cochrane
Organisation die bisher zu diesem Thema vorliegenden Daten
kritisch analysiert.
Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass das
vorhandene Datenmaterial nicht ausreicht, um mit guten
Gewissen - und basierend auf wissenschaftlich einwandfreien
Studienergebnissen - eine der etablierten Therapie-Methode zu empfehlen.
Insbesondere bei den bisher oft von Ärzten empfohlenen Medikamenten
ist nach Meinung der Cochrane-Forscher große Skepsis angebracht.
Zwar konnten die Studien für den Zeitraum der Tabletteneinnahme
tatsächlich eine um maximal 2.5 kg verminderte Gewichtszunahme
feststellen. Doch diese ließ sich bereits mittelfristig nach 6 oder
12 Monaten nicht mehr nachweisen. Und wenn man die
möglichen Nebenwirkungen der jeweiligen Arzneimittel in Betracht
zieht, so kann man diese medikamentösen Therapien aus ärztlicher
Sicht nicht empfehlen.
Derzeit sieht es so aus, als könnte lediglich eine über
längere Zeit durchgeführte individuelle Ernährungsberatung - wie bei
jeder Art von Übergewicht - Aussicht auf Erfolg haben. Nur wer
seinem Körper auf Dauer weniger Kalorien zuführt als dieser
verbraucht, kann eine Gewichtszunahme sicher vermeiden. Dabei
spielt die Art der angewandten Diät keine wissenschaftlich belegte
Rolle.
Erst kürzlich erklärte ein Diätexperte hierzu im
Fernsehen: Alle empfohlenen Diäten basieren auf reinen
Marketingüberlegungen. Es gibt auch keine Nahrungsmittel die
dick oder dünn machen. Die Bevorzugung von Eiweißen,
Kohlehydraten oder Fetten ist aus wissenschaftlicher Sicht nicht
sinnvoll. Wichtig ist ausschließlich nur die Nährstoffbilanz -
in die Umgangssprache übersetzt heißt dies FdH ("Friss die Hälfte").
Quelle:
Cochrane
Database Syst Rev. 2012 Jan 18;1:CD006219.