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2012
Metall-auf-Metall-Endoprothesen
des Hüftgelenks
Künstliche
Hüftgelenke, bei denen sich
Metallköpfe in Metallpfannen bewegen
- sog. Metall-auf-Metall-Endoprothesen -standen bisher
im Verdacht gefährliche Nebenwirkungen zu haben - insbesondere das
Krebsrisiko zu erhöhen. Dieser Verdacht konnte nun von finnischen
Wissenschaftlern mit Hilfe einer qualitativ hochwertigen Studie
zumindest für den Zeitraum von zehn Jahren weitgehend entkräftet
werden.
Medizintechnik-Produkte werden
in Europa nur unzureichend auf ihre
Sicherheit
hin
untersucht und zertifiziert.
Kommerzielle Interessen konkurrierender Unternehmen verhindern oft,
dass operativ tätige
Orthopäden eine medizinisch sinnvolle Auswahl aus
einem Überangebot von
Produkten
treffen können. Die übliche Wahrung angeblicher "Geschäftsgeheimnisse"
behindert eine objektive Aufklärung von
Ärzten und Patienten
über Gefahren und Nebenwirkungen. Dies gilt insbesondere auch für
die Endoprothesen-Modelle, die dem Ersatz
verschlissener oder missgebildeter Hüftgelenks dienen sollen. In
diesem Zusammenhang publizierte jetzt das angesehene Fachblatt
"British Medical Journal" eine weitere Studie die den Verdacht
schwerer Nebenwirkungen entkräftet.
An
der Untersuchung nahmen 10.728 Patienten teil, die in Finnland
im Zeitraum von 2001-2010 eine Metall-auf-Metall-Endoprothese der
Hüfte erhalten hatten. Die Vergleichsgruppe bestand aus 18.235
Arthrose-Patienten, die ebenfalls in Finnland eine konventionelle
Prothese erhalten hatten bei der sich ein Metallkopf in einer
Polyethylen-Pfanne bewegt - oder aber eine Keramik-auf-Keramik-Endoprothese.
Die Analyse der über ein Jahrzehnt angefallenen Daten zeigte, dass
Patienten mit
Metall-auf-Metall-Endoprothesen im Vergleich zur
finnischen Gesamtbevölkerung und auch im Vergleich zu den Patienten
der Kontrollgruppe zumindest im Untersuchungszeitraum kein erhöhtes
Krebsrisiko hatten. Ob jüngere Patienten mit Metall-auf-Metall-Endoprothesen auch langfristig - also über
30 oder gar 40 Jahre - ebenfalls mit keinem erhöhten Krebsrisiko
rechnen müssen, wird allerdings erst die Zukunft zeigen können.
Quellen:
British Medical Journal 2012
Zur Originalquelle hier (Volltext in englischer Sprache)
Weitere Informationen
Metal-on-metal total hip arthroplasty: the concerns.
MacDonald SJ. Source Division of Orthopaedic Surgery, University
of Western Ontario & London Health Sciences Centre
hier
A retrospective comparative study of mortality and causes of death among patients with metal-on-metal and metal-on-polyethylene total hip prostheses in primary osteoarthritis after a long-term follow-up. hier
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