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Frauenheilkunde:
Brustkrebs-Screening
ist zunehmend umstritten
Bei jedem Dritten der bei
Screening-Untersuchungen neu entdeckten
Brustkrebsfälle handelt es sich um
Erkrankungen die
mit hoher Wahrscheinlichkeit - wären sie nicht aufgrund der
Screening-Untersuchung aufgefallen - niemals
Krankheitszeichen verursacht hätten.
Um die Sterblichkeit (Mortalität) und lebensbedrohliche
Spätstadien gefährlicher Krankheit zu reduzieren, muss man
versuchen, die jeweilige Krankheit möglichst in einem frühen
Stadium zu erkennen. Zu einem Zeitpunkt also, in dem eine Therapie
vergleichsweise leicht durchzuführen ist und mit hoher
Wahrscheinlichkeit noch zu einer völligen Heilung führen kann. So
-oder ähnlich - lautet die wissenschaftlich bisher nicht belegte,
aber logisch erscheinende Hypothese auch im Fall von
Brustkrebs (Mammakarzinom). Aufgrund dieser optimistischen
Annahme wurde auch in Deutschland das sog.
Brustkrebs-Screenings
eingeführt, bei dem gesunde Frauen einer vom Gesetzgeber
festgelegten Altersgruppe in regelmäßigen Abständen auf Zeichen
einer Brustkrebs-Erkrankung untersucht werden. Seit 2005
werden in Deutschland Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren alle
zwei Jahre zum
Brustkrebs-Screening eingeladen. Die Untersuchungen
sollen jährlich Kosten zwischen 300 und 500 Millionen EURO
verursachen. Internationale Studien gaben in der Vergangenheit
Anlass zu der Vermutung, dass ohne Screening-Untersuchungen fünf
von 1000 Frauen an Brustkrebs sterben. Sobald aber
1000 Frauen die angebotenen Screening-Reihenuntersuchung nutzen,
sterben nur vier. Kritiker haben von Anfang an bezweifelt,
dass diese bei Gesundheitspolitikern, Frauen und Ärzten
gleichermaßen beliebte Hypothese vom Nutzen einer Früherkennung
von Brustkrebs aus wissenschaftlicher Sicht tragfähig ist.
Jetzt haben die Autoren einer im renommierten "New England Journal
of Medicine" veröffentlichten Untersuchung die vorhandenen Daten
analysiert und fanden heraus, dass die in den USA seit drei
Jahrzehnten durchgeführten
Brustkrebs-Screening-Untersuchungen die
Zahl der entdeckten Frühstadien von Brustkrebs mehr als verdoppelt
haben - von 112 auf 234 Fälle pro 100.000 Frauen.
Doch diese auf den ersten Blick positiv erscheinende Tatsache gibt
gleichzeitig Anlass, am medizinischen Sinn der
Screening-Untersuchungen zu zweifeln. Dem Anstieg der
entdeckten Frühstadien an Brustkrebs stand nämlich kein ähnlich
großer Rückgang der lebensbedrohlichen Spätstadien an Brustkrebs
gegenüber. Diese Zahl sank nämlich nur von 102 auf 94 Fälle pro
100.000 Frauen. Das bedeutet konkret, dass sich offenbar nur
8 der 122 zusätzlich
im Frühstadium entdeckten Brustkrebs-Erkrankungen im
Lauf der folgenden Jahrzehnte zu lebensbedrohlichen
Mammakarzinomen entwickeln. Das Brustkrebs-Screening senkt
also die Mammakarzinom-Mortalität nur geringfügig - wenn
überhaupt.
Der Rückgang der Sterblichkeit könnte nämlich auch auf
Fortschritte in der Therapie und nicht auf die frühe Erkennung des
jeweiligen Tumors zurück zu führen sein. Die Studie zeigt
eindeutig, dass
in den vergangenen 30 Jahren bei 1.3 Millionen Frauen die
Diagnose Brustkrebs gestellt wurde, bei denen der entdeckte Tumor
niemals Krankheitszeichen verursacht hätte. Allein für das
Jahr 2008 errechneten die Autoren, dass es bei 70.000
US-Amerikanerinnen zu einer solchen Überdiagnose gekommen ist -
dies entspricht 31% aller entdeckten Brustkrebsfälle.
mehr Informationen
hier
Quellen:
New England Journal of Medicine
Zur
Originalquelle
hier
( in englischer Sprache)

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Atomkriegsgefahr - aufgrund des Russland-/Ukraine-Konflikts so aktuell wie seit Jahrzehnten nicht.
Die deutsche Sektion der mit dem Friedens-Nobelpreis ausgezeichneten Organisation Internationale Ärzte für die Verhütung
eines Atomkrieges (IPPNW) hat heute mehr als 8.000 Mitglieder
Die Organisation IPPNW ist ein internationaler Zusammenschluss von Human-, Tier- und Zahnärzten, die sich für ein
völliges Verbot atomarer Waffen einsetzt.
Die deutsche IPPNW-Sektion ist die größte berufsbezogene Friedensorganisation.
Quelle:IPPNW Deutschland – Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in sozialer Verantwortung e. V.
Immer mehr im Gesundheitssektor
engagierte Unternehmen haben die Marktlücke "Kater nach Alkoholexzess" entdeckt und vermarkten
die unterschiedlichsten Produkte,
die den gefürchteten "Alkohol-Kater" verhindern sollen.
Am bekanntesten ist das Produkt
Myrkl des schwedischen Probiotika-Herstellers
De Faire Medical.
Myrkl ist ein
Nahrungsergänzungsmittel, das die
Wirksubstanz
AB001
enthält, die dafür sorgt,
dass der im Blut enthaltene Alkohol
bereits im Darm durch Aufspaltung
"entschärft" wird - also bevor er
die Leberzellen erreichen und
schädigen kann - und bevor die
Spaltprodukte einen mit Kopfschmerz
und Übelkeit verbundenen "Alkohol-Kater"
auslösen können.

Wenn das
Vitamin Folsäure fehlt, können Kinder
mit lebensgefährlichen Missbildungen zur Welt kommen
Ein Mangel am Vitamin Folsäure sollte
daher sicherheitshalber schon vor Beginn einer
Schwangerschaft durch die Einnahme von
freiverkäuflichen
Folsäure-Tabletten
ausgeglichen werden.
Grausame Tierversuche: Noch immer leiden Millionen von Tieren aufgrund medizinisch sinnloser Tierversuche, deren Ergebnisse
nicht auf den Menschen übertragbar sind.
Besonders inhuman und moralisch verwerflich sind Versuche an Affen,
die zur Familie der Primaten
gehören -
den engsten Verwandten der Menschen.
Das
Deutsche Zentrum zum Schutz von Versuchstieren
(Bf3R)hat die Tierversuchszahlen für das Jahr 2023 veröffentlicht.
Insgesamt wurden 3.501.693 Tieren statistisch erfasst - darunter 1.456.562 Tiere, die direkt in Versuchen
eingesetzt wurden. Für den bundesweit tätigen Verein
"Ärzte gegen Tierversuche" (ÄgT) sind die neuen Daten ein
abermaliger erschütternder Weckruf.
Quelle:Pressemitteilung Ärzte gegen Tierversuche,
12.12. 2024
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