"Alkohol in kleinen Dosen wirkt wie ein Arzneimittel. In hohen Dosen
ist Alkohol aber ein Gift!"
Mäßiger Alkoholkonsum fördert die Kreativität und senkt nach
einem ersten Herzinfarkt (Sekundärprophylaxe) das
Sterberisiko
Die Menge macht das Gift aus. Diese Lebensweisheit gilt in
besonderem Maß für den Genuss von Alkohol.
Übermäßiger Alkoholgenuss schädigt zahlreiche innere Organe und
führt oft sehr schnell zu einem vorzeitigen Tod. Es ist
unbestritten, dass sehr viel mehr Menschen an den Folgen von
Alkoholmissbrauch sterben, als am Missbrauch sog. "harter Drogen"
wie Kokain oder Heroin. Weniger bekannt ist hingegen der
Umstand, dass Alkohol auch seine guten Seiten hat. So ist schon seit
längerer Zeit gut belegt, dass mäßiger Alkoholgenuss das Risiko für
die Entstehung von
Herz-Kreislauferkrankungen absenkt.
Jetzt stellte eine Forschergruppe an der Universität von Illinois
eine Studie vor, an der 40 junge und gesunde Männer teilnahmen.
Es zeigte sich in der im "European Heart Journal" veröffentlichte
Untersuchung, dass mäßiger Alkoholgenuss bei gesunden Männern die
Auffassungsgabe und die Kreativität verbessert. Die Forscher
testeten die Studienteilnehmer mit einer Serie von sog. RAT-Tests
(Remote Associates Test) wie sie auch in einigen TV-Shows angewandt
werden. Dabei zeigte sich, dass die Männer die eine Alkoholmenge
getrunken hatten wie sie in zwei Gläsern Bier enthalten ist
(Blutalkoholspiegel etwa 0,75 Promille), die Testfragen im Vergleich
zu den nüchtern gebliebenen Männern der Vergleichsgruppe deutlich
schneller beantworteten (12 Sekunden im Vergleich zu 15.5 Sekunden).
Außerdem lösten sie unter Alkoholeinfluss 40% mehr Probleme als die
Männer der Vergleichsgruppe. Dieser Vorteil ändert aber nichts an
der Tatsache, dass bereits diese anregenden Mengen von Alkohol die
Verkehrstüchtigkeit gravierend negativ beeinflussen.
Eine andere Forschergruppe um Dr. Jennifer Pai, vom
Channing Laboratory, Department of Medicine, Brigham and Women's
Hospital and Harvard Medical School wertete die Ergebnisse der US
Health Professionals Follow-up Studie aus bei der mehr als 50.000 im
Gesundheitswesen tätige Männer über 20 Jahre beobachtet wurden.
Dabei zeigte es sich bei einer Untergruppe von 1,818
Männern, die bereits einen
Herzinfarkt überlebt hatten (und die pro Tag
etwa zwei alkoholische Getränke zu sich nahmen), dass sich das auf
Herzerkrankungen bezogene Sterberisiko im Vergleich zu den
Studienteilnehmern die keinen Alkohol tranken um 42% und das auf
alle Erkrankungen bezogene
Sterberisiko um 14% vermindert hatte.
Ein mäßiger Alkoholgenuss verhindert also laut der im Fachblatt "Consciousness
and Cognition " veröffentlichten Untersuchung nicht
nur bei gesunden Menschen die Entstehung einer
Herz-Kreislauferkrankung (Primärprophylaxe) sondern fördert
auch die Überlebenswahrscheinlichkeit nach einem bereits
eingetretenen schweren
Herzleiden (Sekundärprophylaxe).
Quelle:
Medical News today, The online issue of the European Heart
Journal , 2012,
Consciousness
and Cognition, 2012
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