Damit kindliche Lungen aufatmen können

10 Jahre Fachbereich Pädiatrische Pneumologie am Frankfurter Klinikum

Asthma gehört zu den häufigsten chronischen Erkrankungen des Kindesalters. Je jünger der Patient, desto schwieriger ist es, eine exakte Diagnose zu stellen. Die relativ einfache Bestimmung der Lungenfunktion mittels Spirometrie gelingt meist erst bei Kindern im Schulalter, ergibt aber nur in einem akuten Asthmastadium ein ausreichend aussagekräftiges Ergebnis.

Obwohl kindliches Asthma oft mit der Zeit ohne allzu große Restschäden ausheilt, ist eine frühe Diagnostik wichtig, um die Hochrisikopatienten mit langwierigem Krankheitsverlauf und schlechter Prognose rechtzeitig erkennen zu können. Denn auch für diese kleinere Gruppe gibt es zuverlässige Behandlungsmethoden, die meist ein normales Leben ohne besondere Einschränkungen ermöglichen.

Eine Weiterbildung zum Facharzt für pädiatrische Pneumologie wurde erst vor sechs Jahren etabliert. Doch auch zuvor gab es vor allem an Kliniken der Tertiärversorgung Kinderpneumologen mit speziellem Fachwissen. Eine dieser Spezialabteilungen befindet sich am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin des Frankfurter Klinikums. Sie wurde unter Leitung von Prof. Dr. Stefan Zielen vor zehn Jahren gegründet. Die Arbeitsgruppen haben mit ihren Forschungen und mehr als 5000 Patientenkontakten pro Jahr haben mittlerweile nationales und internationales Ansehen gewonnen.

Ein Symposium anlässlich des zehnjährigen Bestehens verdeutlichte die vielfältigen Aufgaben solch einer Spezialeinrichtung.  Neben dem Bereich Asthma und Allergie gilt ein Hauptaugenmerk der zystischen Fibrose (auch als Mukovizidose bezeichnet), einer autosomal rezessiv vererbten Multisystemerkrankung. Mit Unterstützung der Christiane-Herzog-Stiftung konnte 2010 ein interdisziplinäres Mukoviszidose-Zentrum eingerichtet werden, dass die Betreuung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen übernimmt. Dank enormer Fortschritte in der Behandlung können Betroffene heutzutage oft älter als 35 Jahre werden, während sie früher meist schon in der Kindheit starben.

Darüber hinaus widmet sich das Frankfurter Zentrum der Erforschung und Behandlung der Ataxia teleangiectatica, einer seltenen, ebenfalls autosomal-rezessiv vererbten Erkrankung, für die es bislang keine spezifische Therapie gibt. Die Patienten sterben meist im Alter von 15 bis 25 Jahren an Lungenversagen oder Krebs. Mehr als 40 Familien mit diesem seltenen Gendefekt werden an der Frankfurter Kinderklinik betreut. Außerdem wurde unter der Adresse www.info-AT.de eine Website eingerichtet, auf der sich Betroffene, Ärzte und Betreuer informieren können.

 

Quelle:  Dr. Ulrike Röper Symposium „10 Jahre Pädiatrische Allergologie, Pneumologie und Mukoviszidose“, Frankfurt November

 

 

 

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