
Aspirin-Anwendung:
Brustkrebs-Behandlung mit dem populärem Schmerzmittel ASS (u.a.
Aspirin):
Der seit über hundert Jahren beliebte,
frei verkäufliche Schmerzkiller verbessert bei regelmäßiger
Einnahme ( also an den meisten Tagen der Woche) nach einer
Brustkrebs-Diagnose
sowie der erfolgreichen Ersttherapie
des Tumors die Überlebenschancen der erkrankten Frauen deutlich.
Ausserdem verzögert
oder verhindert Aspirin in vielen Fällen
ein späteres Wiederauftreten
der von vielen Frauen
so gefürchteten Krankheit.
Solide
Laborstudien stützten bereits in der Vergangenheit die Vermutung,
dass die regelmäßige Einnahme von Aspirin (ASS=Azetylsalizylsäure)
bei Brustkrebserkrankungen
das Risiko der Entstehung von Tochtergeschwülsten (Metastasen)
deutlich reduzieren könnte. Viele Frauenärzte hofften seither,
dass sich Aspirin eines nicht all zu fernen Tages als wertvolles
zusätzliches Werkzeug bei der Heilung von Brustkrebs-Erkrankungen
erweisen könnte.
Diese
theoretische Möglichkeit erwies sich nun offenbar als zutreffend.
Im Verlauf einer groß angelegten wissenschaftlichen Studie an
4.164 an Brustkrebs
erkrankten Krankenschwestern zeigte
sich, dass Aspirin tatsächlich erstaunlich gut wirkt. Die Studienteilnehmerinnen
lebten zu Beginn der Untersuchung zumindest bereits ein Jahr mit
ihrer Brustkrebs-Diagnose.

Bild:
fotolia@Dave
Die
intensive und wiederkehrende Befragung der Kranken machte im Verlauf
der im Journal
of Clinical Oncology publizierten
und über viele Jahre durchgeführten Untersuchung deutlich, dass
insbesondere Patientinnen die nahezu täglich Aspirin
einnahmen von der Wirkung des weltweit so beliebten
Kopfschmerzmittels
profitierten. Bei diesen Kranken
nahm die Wahrscheinlichkeit dass sie an ihrem Brustkrebs sterben
um zwei Drittel
ab. Auch das Risiko des späteren Wiederauftretens der
Brustkrebserkrankung
sank bei den Aspirin-Fans um rund
die Hälfte. Diese überaus positiven
Folgen einer gewohnheitsmäßigen Aspirin-Einnahme war ansonsten
völlig unabhängig von den anderen Faktoren zu beobachten, die
normalerweise den Krankheitsverlauf und auch die Brustkrebs-Sterblichkeit
beeinflussen. Der Umstand, dass das Aspirin wahrscheinlich die
Überlebenschancen bei allen behandelten Brustkrebspatientinnen
verbessert, erleichtert natürlich die Entscheidung für die Durchführung
der extrem preiswerten zusätzlichen Krebstherapie ungemein.

Bild:
Fotolia
@Sebastian Kaulitzki
Doch
wer nun meint, dass die regelmäßige Einnahme
von Aspirin auch bei gesunden Frauen
sinnvoll sein könnte, irrt sich wahrscheinlich. Einige Experten
erinnerten nämlich schon unmittelbar nach der Publikation der
Studie mit deutlichen Worten daran, dass entgegen dem Eindruck
in der Öffentlichkeit nur relativ wenige Frauen tatsächlich an
Brustkrebs erkranken. Für die Mehrzahl der Frauen wäre daher das
Risiko der typischen ASS-Nebenwirkungen
(die von Azetylsalizylsäure=ASS und anderen Schmerzmitteln ausgelösten
Magen-Darmblutungen können schnell lebensbedrohlich werden
) viel bedrohlicher, als das eher geringe Risiko einen bösartigen
Brusttumor zu bekommen.
mehr Informationen zum Thema Brustkrebs
hier

J Clin Oncol.
2010 Feb 16. [Epub ahead of print]
Aspirin
Intake and Survival After Breast Cancer.
Holmes MD,
Chen WY,
Li L,
Hertzmark E,
Spiegelman D,
Hankinson SE.
Channing
Laboratory, Department of Medicine, Brigham and Women's Hospital
and Harvard Medical School; Department of Medical Oncology, Dana-Farber
Cancer Institute; and Departments of Epidemiology and Biostatistics,
Harvard School of Public Health, Boston, MA.
PURPOSE:
Animal and in vitro studies suggest that aspirin may inhibit breast
cancer metastasis. We studied whether aspirin use among women
with breast cancer decreased their risk of death from breast cancer.
METHODS:
This was a prospective observational study based on responses
from 4,164 female registered nurses in the Nurses'
Health Study who were diagnosed with stages I, II, or III breast
cancer between 1976 and 2002 and were observed until death or
June 2006, whichever came first. The main outcome was breast cancer
mortality risk according to number of days per week of aspirin
use (0, 1, 2 to 5, or 6 to 7 days) first assessed at least 12
months after diagnosis and updated.
RESULTS:
There were 341 breast cancer deaths.
Aspirin use was associated with a decreased risk of breast cancer
death. The adjusted relative risks (RRs) for 1, 2 to 5, and 6
to 7 days of aspirin use per week compared with no use were 1.07
(95% CI, 0.70 to 1.63), 0.29 (95% CI, 0.16 to
0.52), and 0.36 (95% CI, 0.24 to 0.54), respectively
(test for linear trend, P < .001). This association did not
differ appreciably by stage, menopausal status, body mass index,
or estrogen receptor status.
Results were similar for distant recurrence. The adjusted RRs
were 0.91 (95% CI, 0.62 to 1.33), 0.40
(95% CI, 0.24 to 0.65), and 0.57 (95% CI, 0.39
to 0.82; test for trend, P = .03) for 1, 2 to 5, and 6 to 7 days
of aspirin use, respectively.
CONCLUSION:
Among women living at least 1 year after a breast cancer diagnosis,
aspirin use was associated with a decreased risk of distant recurrence
and breast cancer death.
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